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Lamotrigin bei Behandlungsresistenz? Meta-Analyse zur Augmentations-Therapie
Original Titel:
Lamotrigine augmentation in treatment-resistant unipolar depression: A comprehensive meta-analysis of efficacy and safety.
- Ist Lamotrigin eine sinnvolle Option zur Steigerung einer bestehenden Antidepressiva-Therapie?
- Meta-Analyse der bisherigen Forschung über 8 Studien
- Vielversprechende Ergebnisse bei Behandlungsresistenz
DGP – Forscher versuchten mit einer Meta-Analyse zu klären, ob Lamotrigin eine sinnvolle Option zur Steigerung einer bestehenden Antidepressiva-Therapie bei Behandlungsresistenz sein kann. Die Studie schloss optimistisch, fordert aber weitere Studien zur optimalen Dosierung und Verträglichkeit auch über längere Behandlungszeiten hinweg.
Augmentationen, also Steigerungen einer Therapie durch einen weiteren Wirkstoff, werden typischerweise eingesetzt, wenn Patienten nicht oder nicht ausreichend auf eine Monotherapie mit einem Antidepressivum ansprechen. Lamotrigin gilt derzeit als eine der besten Optionen, die als Verstärkung eingesetzt werden können, wenn eine behandlungsresistente Depression nicht ausreichend auf die Behandlung reagiert. Allerdings sind klinische Wirksamkeit und Sicherheit bisher nicht eindeutig geklärt. Forscher versuchten nun, diese offenen Fragen mit einer Meta-Analyse, also zusammenfassenden Analyse der bisherigen Forschung, zu beantworten.
Ist Lamotrigin eine sinnvolle Option zur Steigerung einer bestehenden Antidepressiva-Therapie?
Die Experten durchsuchten die medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Medline, Embase, EBSCO, Cochrane, Web of Science, Scopus, Wanfang und Ariniti nach Studien zur Augmentation mit Lamotrigin. Der Schweregrad der Depression und die Ansprechrate, also wie häufig Patienten Besserung mit der Behandlung erfuhren, sowie die Sicherheit der Therapie, Behandlungsabbruchrate und das Auftreten unerwünschter Effekte wurden analysiert.
Meta-Analyse der bisherigen Forschung über 8 Studien
Insgesamt wurden acht Studien gefunden, die in einem doppelblinden, randomisiert kontrollierten Verfahren zusammen 677 Patienten untersuchten. Im Gesamtvergleich zeigten sich Verbesserungen der depressiven Symptome (Hamilton Bewertungsskala für Depression, Ham-D) bei den Patienten mit Lamotrigin-Augmentation im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Lamotrigin. Allerdings beruhte dieser Behandlungsvorteil auf den Ergebnissen von 6 chinesischen Studien, während 2 nicht chinesische Studien keine klaren Vorteile der zusätzlichen Behandlung mit Lamotrigin ergaben. Insgesamt schienen Patienten mit schwerer Krankheitsausprägung und einer längeren Krankheitsdauer deutlicher von der Therapie mit Lamotrigin zu profitieren. Die Depressionen verbesserten sich mit der Augmentation stärker bei Patienten, die SSRI-Antidepressiva als Basistherapie erhielten – zumindest im Vergleich mit Patienten, die SNRI-Antidepressiva einnahmen. Mit Blick auf die Sicherheit fanden die Experten wenig Probleme: die Lamotrigin-Augmentation wurde gut vertragen, führte also nicht häufig zum Behandlungsabbruch oder unerwünschten Effekten und Nebenwirkungen.
Vielversprechende Ergebnisse bei Behandlungsresistenz
Fazit: die Augmentation einer Antidepressiva-Therapie mit Lamotrigin könnte eine Option zur Behandlung von Patienten mit behandlungsresistenter Depression sein. Weitere Studien müssen die optimale Dosierung klären und die Verträglichkeit und Sicherheit auch über längere Behandlungszeiten hinweg beobachten.
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