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Nebenwirkungen der Antihormontherapie: Ergebnisse einer Online-Befragung

Original Titel:
How patients experience endocrine therapy for breast cancer: an online survey of side effects, adherence, and medical team support

Kurz & fundiert

  • 2353 Frauen und 54 Männer mit einem hormonrezeptorpositiven Brustkrebs nahmen an einer Online-Befragung teil
  • 91,2 % der Befragten berichteten von Nebenwirkungen der Antihormontherapie
  • Etwa jeder dritte Patient brach die Antihormontherapie vorzeitig ab
  • Gesunde Ernährung und Bewegung, Yoga/Akupunktur und Vitamine/Nahrungsergänzungen linderten die therapiebedingten Nebenwirkungen

 

DGP – In einer Online-Befragung berichteten die meisten Brustkrebs-Patienten von Nebenwirkungen der Antihormontherapie. Viele brachen die Therapie vorzeitig ab. Gesunde Ernährung und Bewegung, Yoga/Akupunktur und Vitamine/Nahrungsergänzungen konnten die therapiebedingten Nebenwirkungen lindern.


Bei einem hormonrezeptorpositiven Brustkrebs kann eine Antihormontherapie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Viele Patienten und Patientinnen halten sich jedoch nicht an den Therapieplan. Grund dafür sind oftmals unerwünschte Nebenwirkungen, wie sie beispielsweise in Online-Foren häufig diskutiert werden. Wissenschaftler aus den USA hakten dort genauer nach.

Brustkrebspatienten nahmen an einer anonymen Online-Befragung zum Thema Nebenwirkungen der Antihormontherapie teil

Die Wissenschaftler arbeiteten mit Brustkrebs-Patienten, die in Social-Media-Communities für Brustkrebs aktiv waren, einen Fragebogen aus, der sich mit den Nebenwirkungen der Antihormontherapie und mit der Kommunikation mit dem medizinischen Team befasste. Patienten mit einem hormorezeptorpositiven Brustkrebs, die die Empfehlung für eine Antihormontherapie bekommen hatten, konnten an der anonymen Online-Befragung teilnehmen. An der Umfrage nahmen insgesamt 2353 Frauen und 54 Männer teil.

Nebenwirkungen traten bei der Antihormontherapie häufig auf

Aromatasehemmer kamen für die Antihormontherapie bei den Befragten am häufigsten zum Einsatz, gefolgt von Tamoxifen. Die meisten Patienten waren von Nebenwirkungen betroffen. Tatsächlich berichteten 91,2 % (2194/2407) der Befragten von Nebenwirkungen – Frauen häufiger als Männer (p<0,001). Etwa ein Drittel der Befragten 33,2 % (799/2407) hatte die Therapie vorzeitig abgebrochen. Glücklicherweise fühlten sich die meisten Befragten (70 %) von ihrem medizinischen Team unterstützt. 31,5 % berichteten, dass bei ihnen die Nebenwirkungen verschwanden oder abgemildert wurden. Interessant war, dass viele der Befragten angaben, dass eine gesunde Ernährung und Bewegung, Yoga/Akupunktur und Vitamine/Nahrungsergänzungen ihnen dabei halfen, mit den Nebenwirkungen der Antihormontherapie umzugehen. Viele Patienten wünschten sich eine Website mit klaren Informationen zu therapiebedingten Nebenwirkungen und deren Behandlung.

Nebenwirkungen traten bei der Antihormontherapie somit häufig auf. Eine Anpassung des Lebensstils und komplementäre Therapien könnten dabei helfen, die therapiebedingten Nebenwirkungen zu lindern. Weitere Forschung ist nötig, um herauszufinden, welche Strategien bei Nebenwirkungen der Antihormontherapie helfen und somit zu einer besseren Therapietreue beitragen.

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