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Liponsäure bei progressiver MS: Verträglichkeit besser mit R-Form statt mit Mischung

Original Titel:
Gastrointestinal Tolerability and Absorption of R- Versus R,S-Lipoic Acid in Progressive Multiple Sclerosis: A Randomized Crossover Trial

 

Kurz & fundiert
  • Verträglichkeit von Liponsäure bei progressiver MS
  • Randomisiertes, überkreuztes Doppelblindverfahren mit 20 Patienten
  • Weniger Nebenwirkungen mit R- statt R,S-Liponsäure über je eine Woche

DGP – Liponsäure als Nahrungsergänzung könnte biologische Verbesserungen und/oder klinische Verbesserungen der Multiplen Sklerose (MS) mit sich bringen, fanden frühere Studien. Welche Form die Liponsäure hat, ist allerdings relevant dafür, wie gut sie vertragen wird. Forscher verglichen nun die gastrointestinale Verträglichkeit bei Menschen mit progressiver MS. Die kleine Studie im randomisierten Doppelblindverfahren zeigte weniger Nebenwirkungen mit R-Liponsäure.


Liponsäure als Nahrungsergänzung könnte biologische Verbesserungen und/oder klinische Verbesserungen der Multiplen Sklerose (MS) mit sich bringen, fanden frühere Studien. Welche Form die Liponsäure hat, ist allerdings relevant dafür, wie gut sie vertragen wird.

Verträglichkeit von Liponsäure bei progressiver MS

Forscher verglichen nun die gastrointestinale Verträglichkeit bei R-Liponsäure bei Menschen mit progressiver Multipler Sklerose. Die Studie wurde in einem Studienzentrum im randomisierten Doppelblindverfahren und überkreuzt durchgeführt. Die Teilnehmer wurden zufällig entweder 600 mg der R-Liponsäure oder 1200 mg einer 1:1 racemischen R,S-Liponsäure-Mischung zugewiesen. Diese erste zugewiesene Nahrungsergänzung nahmen sie täglich einmal für 7 bis 10 Tage, gefolgt von einer Auswaschperiode von mindestens 7 Tagen. Anschließend erhielten sie die jeweils andere Zusammensetzung für weitere 7 bis 10 Tage. Zum Ende jeder Einnahmephase wurden gastrointestinale Symptome mit einem entsprechenden Fragebogen (Montgomery Nebenwirkungsscore) ermittelt. Serumkonzentration der Liponsäure wurden vor Einnahme sowie nach 60, 90, 120, 180 und 240 Minuten am ersten und letzten Tag der jeweiligen Einnahmephase gemessen. Daraus bestimmten die Wissenschaftler die Plasma-Konzentrations-Zeitkurve (AUC) und die maximale Serumkonzentration (Cmax ).

Randomisiertes, überkreuztes Doppelblindverfahren mit 20 Patienten

20 Patienten nahmen an der Studie teil, darunter 12 Frauen. 15 der Patienten litten an sekundär progressiver MS, 5 an primär progressiver MS. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer betrug 59,6 Jahre. 2 Patienten brachen frühzeitig die Studienteilnahme wegen Symptomen während der Einnahme ab – einmal unter R,S-Liponsäure, einmal unter R-Liponsäure. Der mittlere gastrointestinale Nebenwirkungsscore lag mit R-Liponsäure um 1,7 Punkte unter dem Score mit R,S-Liponsäure – dieser Unterschied war allerdings nicht statistisch signifikant (p = 0,069). Es gab weniger gastrointestinale Nebenwirkungsberichte mit R-Liponsäure als mit R,S-Liponsäure (31 versus 60; p = 0,025). Die Plasma-Konzentration über die Zeit (AUC) und Cmax für R-Liponsäure waren bioäquivalent für beide Darreichungen (90 % Konfidenzintervall AUC: 97,4 % – 99,3 %; Cmax: 93,4 % – 98,2 %).

Weniger Nebenwirkungen mit R- statt R,S-Liponsäure über je eine Woche

Diese Studie unterstützt damit eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit bei bioäquivalenter Serumabsorption von R-Liponsäure im Vergleich zu einer racemischen Mischen von R,S-Liponsäure. Für Patienten mit progressiver MS könnte die R-Liponsäure-Variante daher eine bessere Option darstellen.

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