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Migräneprophylaxe Topiramat: Kombination mit Vitamin D effektiver bei Kindern?

Original Titel:
Efficacy of Topiramate Alone and Topiramate Plus Vitamin D3 in the Prophylaxis of Pediatric Migraine: A Randomized Clinical Trial

Kurz & fundiert
  • Vergleich von Topiramat mit und ohne ergänzendes Vitamin D gegen Migräne
  • Randomisierte, einzelverblindete Studie mit 57 Kindern
  • Kombination mit Vitamin D effektiver bei Kindern?

 

DGP – Topiramat ist eine mögliche Prophylaxemedikation bei pädiatrischer Migräne. Iranische Forscher untersuchten nun, ob die Wirksamkeit in Kombination mit wöchentlicher Vitamin D-Ergänzung erhöht werden könnte. Die randomisierte, einzelverblindete Studie mit 57 Kindern mit Migräne fand eine größere Reduktion von Kopfschmerzfrequenz, -schwere und -dauer in der Kombinationsbehandlung im Zeitraum von zwei Monaten.


Topiramat ist eine mögliche Prophylaxemedikation bei pädiatrischer Migräne. Die Supplementierung mit Vitamin D3 wird als ergänzende Behandlung bei erwachsenen Migräneuren mit normalem Vitamin D3-Level diskutiert. Die vorliegende iranische Studie untersuchte nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Topiramat plus Vitamin D3 im Vergleich zu Topiramat allein zur Prophylaxe von Migräne bei Kindern.

Vergleich von Topiramat mit und ohne ergänzendes Vitamin D gegen Migräne

In der einzelverblindeten, randomisierten klinischen Studie wurden Kinder zwischen 5 und 15 Jahren mit Migräne untersucht, die zwischen Januar 2016 und Januar 2017 in der pädiatrischen Neurologie-Klinik der Shahid Sadoughi Medical Sciences University in Yazd im Iran in Behandlung waren. Die jungen Patienten wurden zufällig einer Behandlung mit entweder Topiramat (2 mg/kg/Tag Topiramat) allein oder mit Vitamin D (500,000 IU Vitamin D3 pro Woche) für zwei Monate zugewiesen. Vorrangig wurde die Reduktion der monatlichen Migränefrequenz, die Schwere und die Dauer der Attacken untersucht sowie die Beeinträchtigung durch die Migräne (Disability score). Sekundär wurde gutes Ansprechen auf die Behandlung, also eine Reduktion monatlicher Kopfschmerztage um mindestens 50%, untersucht sowie das Auftreten klinisch adverser Ereignisse.

Randomisierte, einzelverblindete Studie mit 57 Kindern

Insgesamt wurden 31 weibliche und 26 männliche Kinder im durchschnittlichen Alter von 10,02 Jahren (± 2,11) untersucht. Beide Behandlungen waren effektiv zur Reduktion monatlicher Kopfschmerztage, der Schwere und Dauer der Attacken sowie der dadurch entstandenen Beeinträchtigung. Allerdings schien die Kombination von Topiramat und Vitamin D3 effektiver als Topiramat allein. Dies zeigte sich bei der Verringerung monatlicher Kopfschmerztage (Faktor 6,12 ±1,26 vs. 9,87 ±2,44, p = 0,01) und im Beeinträchtigungsgrad (19,24 ±6,32 vs. 22,11 ±7,91, p = 0,02). Gutes Ansprechen auf die Behandlung wurde bei 60,7 % der Kinder unter Topiramat allein und bei 75,9 % der Kinder unter Topiramat plus Vitamin D3 gefunden (p = 0,01). Vorübergehende milde Nebenwirkungen wurden bei 14,3 % (Topiramat allein) und 17,2 % (Topiramat + Vitamin D) der Kinder gesehen (p = 0,8).

Kombination mit Vitamin D effektiver bei Kindern?

Demnach kann eine Kombination von Topiramat und Vitamin D3 eine mögliche sichere und nach diesen Ergebnissen wirksamere Prophylaxe für pädiatrische Migräne sein als es Topiramat allein darstellt.

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