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Italienische Querschnittsstudie zu Pandemie-Einschränkungen der Versorgung chronisch Kranker

Original Titel:
Impact of the COVID-19 pandemic on persons with multiple sclerosis: Early findings from a survey on disruptions in care and self-reported outcomes

 

Kurz & fundiert
  • Online-Querschnittsstudie mit 2722 Menschen mit MS
  • Einschränkungen in Pflege, Sorgen um Krankheits-Progression und Sicherheit im direkten Kontakt
  • Überlastung von Pflegenden, psychologische Belastung der Patienten

 

DGP – Welche Folgen hat die Pandemie für Menschen mit chronischen Erkrankungen? Dies wurde in Italien am Beispiel von 2722 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) im Rahmen einer Online-Umfrage untersucht. Es zeigte sich, dass auch für weniger schwer erkrankte Personen ein guter Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung wichtig ist. Auch pflegende Menschen mussten im Lockdown kompensieren und litten an Überlastung. Die Autoren plädieren für Strategien zur Sicherstellung kontinuierlicher Pflege für Chroniker auch in Pandemien.


Welche Folgen hat die Pandemie für Menschen mit chronischen Erkrankungen? Dies wurde in Italien am Beispiel von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) untersucht. Die Querschnittsstudie ermittelte im Rahmen einer Online-Umfrage selbst-berichtete Effekte der Pandemie auf Gesundheit und Wohlbefinden bei 2722 Menschen mit MS nach dem ersten nationalen Lockdown.

Online-Querschnittsstudie mit 2722 Menschen mit MS

Menschen mit MS berichteten, dass die Pandemie breit gefächerte Störungen der üblichen Gesundheits- und sozialen Services mit sich brachte. Dies hatte auch Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden der Patienten. Einschränkungen in der Pflege waren konsistent mit negativen selbst-berichteten Effekten auf die erwartete Progression der Erkrankung assoziiert. Zudem stiegen gesundheitliche Eigenausgaben und der Stress der pflegenden Personen. Psychologische Konsequenzen wurden in Zusammenhang mit Einschränkungen des sonst üblichen psychologischen Supports berichtet sowie mit Bedenken über die Sicherheit der Pflege mit direktem Personenkontakt.

Einschränkungen in Pflege, Sorgen um Krankheits-Progression und Sicherheit im direkten Kontakt

Die Lebensqualität von Menschen mit MS ist stark von einem breiten Spektrum an gut und schnell zugänglichen Gesundheits- und Pflegeservices abhängig. Negative psychologische Folgen, die Patienten mit MS mit weniger starkem Behinderungsgrad berichteten, zeigen, dass auch für weniger schwer erkrankte Personen ein guter Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung wichtig zum Aufrechterhalten des Wohlbefindens ist. Die meisten Menschen mit stärkerem Behinderungsgrad infolge der MS erlebten negative Effekte der Einschränkungen infolge der Pandemie auf ihre wahrgenommene Gesundheit. Auch pflegende Menschen mussten kompensieren und litten an Überlastung.

Überlastung von Pflegenden, psychologische Belastung der Patienten

Eine durchgängige Pflege ist für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie der MS essenziell. Entsprechend muss in der Zukunft stärker an Strategien gearbeitet werden, die entsprechende kontinuierliche Versorgung auch im Rahmen einer Pandemie absichern.

[DOI: 10.1177/1355819620975069]

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