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COPD: Was sind Risikofaktoren für schweres COVID-19?

Original Titel:
Risk Factors for Development and Severity of COVID-19 in COPD Patients

Kurz & fundiert

  • 370 COPD-Patienten in Italien über Jahre begleitet
  • 5,9 % (22 Patienten) erkrankten an COVID-19
  • Höheres Erkrankungsrisiko mit kardio-metabolischen Begleiterkrankungen
  • Risiko für schweres COVID-19: Beeinträchtigter Gastransfer der Lunge und metabolische Komorbiditäten

 

DGP – Forscher ermittelten in Italien, wie häufig COVID-19 bei COPD-Patienten auftrat und welche Risikofaktoren für schwere Verläufe festgestellt werden konnten. Die Inzidenz von COVID-19 betrug 5,9 % bis November 2020. Besonders Patienten mit Bluthochdruck und Begleiterkrankungen wie Diabetes und Übergewicht erkrankten. Metabolisches Syndrom und Dyslipidämie erhöhten das Risiko für schwere Verläufe. Faktoren der COPD wie schlechter Gastransfer in der Lunge (niedriger DLCO und Emphyseme) waren keine Risikofaktoren für die Erkrankung, allerdings für die Schwere des Verlaufs von COVID-19.


Gerade für Patienten mit der Lungenerkrankung COPD sehen eine Infektion mit dem neuen Coronavirus und Erkrankung mit COVID-19 mit besonderer Sorge. In dieser Studie ermittelten Forscher nun bei einer Kohorte von COPD-Patienten, wie häufig COVID-19 auftrat und welche Risikofaktoren für schwere Verläufe festgestellt werden konnten.

Die Patienten wurden längerfristig im Rahmen ihrer COPD-Behandlung in zwei italienischen Kliniken untersucht und beobachtet. Die Inzidenz von COVID-19 wurde zwischen Februar und November 2020 erfasst. Neben Risikofaktoren für einen schwereren Verlauf von COVID-19 untersuchten die Forscher auch weitere prognostische Faktoren für den klinischen Verlauf.

Kohortenstudie mit 370 COPD-Patienten in Italien

370 Patienten wurden im Schnitt für 5,3 Jahre (+/- 2,7 Jahre) im Rahmen ihrer COPD-Erkrankung behandelt und beobachtet. 22 der Patienten (5,9 %) erkrankten an COVID-19 zwischen Februar und November 2020. Zur gleichen Zeit, so zitieren die Autoren eine weitere Studie, betrug die Inzidenz in der italienischen Bevölkerung ab 60 Jahren 2,8 %. Als Risikofaktoren für COVID-19 bei den COPD-Patienten stellten sich besonders kardio-metabolische Erkrankungen heraus wie Bluthochdruck, Dyslipidämie, Übergewicht und Diabetes. Respiratorische Auffälligkeiten wie FEV1, DLCO, Emphyseme und eine Historie von Exazerbationen der COPD spielten dagegen keine Rolle als Risikofaktoren für COVID-19. Von den 22 COPD-Patienten mit COVID-19 mussten 10 in Intensivbehandlung betreut werden. Auch hierfür schienen besonders metabolische Begleiterkrankungen (Dyslipidämie und metabolisches Syndrom) Risikofaktoren darzustellen, aber auch niedriges DLCO und Emphyseme. DLCO, die Diffusionskapazität, gibt an, wie gut die Lunge Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid abgeben kann und beschreibt besonders die Gesundheit des Gastransfers über die Lungenbläschen und Blutgefäße der Lunge. Bei einem Lungenemphysem kommt es zur Schädigung der Lungenbläschen und so auch zu einem reduzierten DLCO.

Risiko für schweres COVID-19: Beeinträchtigter Gastransfer der Lunge und metabolische Komorbiditäten

Die vaskulären Auffälligkeiten, die durch das niedrige DLCO bei COPD erkennbar werden, sind somit ein Risikofaktor für einen schwereren Verlauf von COVID-19, ebenso wie metabolisches Syndrom und Dyslipidämie. Für Patienten mit COPD sind somit vorbeugenden Maßnahmen zur Vermeidung einer Infektion mit SARS-CoV-2 besonders wichtig, wenn auch verschiedene kardiometabolische Begleiterkrankungen vorliegen. Bei einer Infektion sollte besonders bei COPD-Patienten mit auf vaskulärer Ebene beeinträchtigter Lungenfunktion mit schwereren Verläufen gerechnet werden und entsprechend proaktiv behandelt werden.

[DOI: 10.3389/fmed.2021.714570]

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