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Schulen mit Maskenpflicht: Deutlich weniger Infektionen
Original Titel:
Association Between K–12 School Mask Policies and School-Associated COVID-19 Outbreaks — Maricopa and Pima Counties, Arizona, July–August 2021
- Welche Rolle spielen Masken bei der Infektionsgefahr in Schulen?
- Vergleich von 999 Schulen in den USA
- 21 % mit Maskenpflicht ab Schuljahresbeginn, 48 % ohne Masken
- Fast 10-mal mehr Infektionen ohne Masken in der Schule
- Risiko für Infektionsfälle 3,5-mal höher ohne Masken
DGP – Forscher der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC untersuchten den Effekt einer Maskenpflicht auf die Zahl von Coronavirus-Infektionen in Schulen. In jeder 5. von 999 Schulen bestand Maskenpflicht ab Schuljahresbeginn, in 48 % der Schulen mussten keine Masken getragen werden. In Schulen ohne Masken gab es fast 10-mal mehr Infektionen als in Maskenpflicht-Schulen, das Risiko für Infektionen war 3,5-mal höher ohne Masken. Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr durch die Delta-Variante spricht das Ergebnis deutlich für eine generelle Maskenpflicht in Schulen.
Aktuell ist in vielen Ländern das Tragen medizinischer Masken in Schulen und Kindergärten empfohlen oder verpflichtend für Schüler, Lehrer, Erzieher und Besucher. Diese Maßnahme soll Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 verhindern. Forscher der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC untersuchten nun, wie sich die Maskenpflicht auf die Zahl von Coronavirus-Infektionen in Schulen auswirkte. Dazu ermittelten sie Infektionszahlen aus Schulen in Arizona, in denen ab Beginn des Schuljahres 2021/2022 Maskenpflicht herrschte, und verglichen diese mit Schulen, die entweder zwei Wochen später die Maskenpflicht einführten oder aber auf die Maskenpflicht verzichteten.
Welche Rolle spielen Masken bei der Infektionsgefahr in Schulen?
Schulen zweier Schuldistrikte wurden verglichen. Mitte Juli, lag die Inzidenzrate in der Gegend bei 161 bzw. 105 pro 100 000 Personen über 7 Tage. 47,6 % bzw. 59,2 % der Einwohner hatten mindestens eine Impfdosis gegen das neue Coronavirus erhalten.
Analyse des US-amerikanischen CDC über 999 Schulen
Zur Analyse lagen Daten von 1 020 weiterführenden Schulen in beiden Schuldistrikten vor. 21 (2,0 %) der Schulen berichteten von Coronavirus-Ausbrüchen weniger als 7 Tage nach Schulbeginn. Diese Schulen wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Unter den 999 (96,0 %) verbleibenden Schulen bestand in 210 (21,0 %) eine Maskenpflicht ab Schuljahresbeginn. 309 (30,9 %) Schulen führten mit Verzögerung die Maskenpflicht ein (typischerweise 9 – 17 Tage nach Beginn des Schuljahres), 480 (48,0 %) hatten keine Maskenpflicht. Im Zeitraum von 15. Juli bis 31. August 2021 kam es zu 191 Ausbrüchen von Coronavirus-Infektionen in den analysierten Schulen. 16 (8,4 %) davon in Schulen mit Maskenpflicht ab Schulbeginn, 62 (32,5 %) in Schulen mit späterer Maskenpflicht und 113 (59,2 %) in Schulen ohne Maskenpflicht. Die Zahl der Infektionen war demnach fast 10-mal höher in Schulen ohne Masken.
Die Analyse dieser Daten zeigte, dass das Risiko für Coronavirus-Infektionen in Schulen ohne Maskenpflicht 3,7 mal höher war als in Schulen mit Maskenpflicht direkt zu Beginn des neuen Schuljahres (Odds ratio: 3,7; 95 % Konfidenzintervall: 2,2 – 6,5). Nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren, die ebenfalls einen Einfluss haben könnten, war das Risiko immer noch um den Faktor 3,5 höher ohne Masken in der Schule.
Fast 10-mal mehr Infektionen ohne Masken in der Schule, 3,5-fach höheres Risiko
Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr mit der neuen Delta-Variante (B.1.617.2) des Coronavirus SARS-CoV-2 spricht dieses Ergebnis demnach, zusätzlich zu weiteren präventiven Maßnahmen wie regelmäßigen Tests zum Erkennen und frühzeitigen Unterbrechen möglicher Infektionsketten, deutlich für eine generelle Maskenpflicht in Schulen.
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