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Ängste und Depressionen bei PCOS
Original Titel:
The Prevalence and Factors Associated With Anxiety-Like and Depression-Like Behaviors in Women With Polycystic Ovary Syndrome
- Depressionen und Ängste treten bei Frauen oft im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom auf
- Sekundär-Studie dreier klinischer Studien mit ca. 800 Teilnehmerinnen basierend auf Selbsteinschätzung der Patientinnen
- Faktoren betreffend des körperlichen Selbstbildes und betreffend Hyperandrogenismus hängen mit Depressionen sowie mit Ängsten zusammen
DGP – Bei PCOS sorgen bestimmte Symptome, die mit der Krankheit einhergehen, oft für physisches, aber auch psychisches Unwohlsein der betroffenen Frauen. Dies kann sich so stark auf die Psyche auswirken, dass sich Depressionen und Angstzustände entwickeln. Nun wurde untersucht, bei welchen Symptomen es vermehrt zu psychischen Problemen kommt.
Frauen mit dem polyzystischen Ovarien Syndrom (PCOS) weisen oft Symptome wie Hyperandrogenismus, Übergewicht und Insulinresistenz auf. Dabei stellen diese Symptome nicht nur körperliche Probleme dar, sie verursachen auch psychische Krankheiten wie Angstzustände und Depressionen. In dieser Studie wurde ermittelt, welche Symptome in direktem Zusammenhang mit Ängsten und/oder Depressionen stehen.
Depressionen und Ängste wurden anhand von Skalen ermittelt
In dieser Sekundär-Analyse dreier klinischer Studien, an denen insgesamt rund 800 Patientinnen (18 – 40 Jahre alt) teilnahmen, wurde PCOS nach modifizierten „Rotterdam-Kriterien“ diagnostiziert. In Selbsteinschätzungs-Skalen betreffend Depressionen und Ängsten wurde ermittelt, wie hoch das Vorkommen von Ängsten bzw. Depressionen bei PCOS-Patientinnen war und mit welchen Symptomen (BMI, Hirsutismus, Insulin-Resistenz, etc.) diese zusammenhingen. Klinische Daten zu BMI, Hüftumfang, Hüft-Taille-Verhältnis, Akne, Testosteron, Hisutismus, SHBG-Wert, Androgen-Wert, LH-FSH-Verhältnis, Insulin- und Glukosewert im fastenden Zustand, Insulin-Resistenz sowie Alter und Zahl der Geburten wurden ebenfalls miteinbezogen. Zudem wurden infertile und fertile PCOS-Patientinnen verglichen.
Depressionen bei 52 % – Ängste bei 26 %
Von den teilnehmenden Patientinnen wurde bei 26,1 % (209) ein Wert von über 50 auf der Skala für zu Angst neigendem Verhalten ermittelt, was ein Indiz für Angstzustände ist. Noch höher war die Zahl der Patientinnen mit Depressionen, hier lag die Zahl bei 52 %. 415 der Teilnehmerinnen erreichte auf der Skala einen Wert von mindestens 53, was eine Depression andeutet. Dabei hingen die klinischen Symptome Hirsutismus, Androgenwert, BMI und Hüft-Taille-Verhältnis vor allem mit Ängsten zusammen. Bei Depressionen spielen zusätzlich zu Faktoren betreffend des Körperbilds und Hyperandrogenismus, Alter und metabolische Faktoren wie Insulin-Resistenz eine Rolle. Vor allem Faktoren, welche das Körperbild (z. B.: BMI, Hüftumfang) und Hyperandrogenismus (z.B.: Hirsutismus, Androgen-Wert) betreffen, wirken sich auf die Psyche aus und lösen Ängste sowie vor allem Depressionen aus.
Fertilität hängt stark mit Depressionen zusammen
Dabei konnte festgestellt werden, dass bei fertilen PCOS-Patientinnen die Wahrscheinlichkeit für Ängste und Depressionen bei 32,56 % bzw. bei 36,36 % lag, bei infertilen hingegen bei 18,42 % bzw. 70,19 %.
Der psychische Faktor, den dieses Krankheitsbild auf betroffene Frauen auslöst, ist demnach nicht zu vernachlässigen und spielt im Leben der Patientinnen eine große Rolle, vor allem wenn damit Infertilität einhergeht. Durch den großen Umfang der Studie konnte ein umfassendes Bild davon gewonnen werden, welche Wirkung diese Krankheit, welche sich stark auf die äußerliche Erscheinung und Fruchtbarkeit auswirken kann, auf Patientinnen hat.
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