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Prostatakrebs: Strahlentherapien im Vergleich
Original Titel:
Ultra-hypofractionated versus conventionally fractionated radiotherapy for prostate cancer (HYPO-RT-PC): patient-reported quality-of-life outcomes of a randomised, controlled, non-inferiority, phase 3 trial
- Auf Angaben von Prostatakrebspatienten basierende randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie vergleicht Einfluss auf Lebensqualität bei Ultra-hyperfraktionierter und konventionell fraktionierter Strahlentherapie (HYPO-RT-PC)
- Therapiebedingte Darmprobleme: nach Therapieende ein höherer Anteil von Patienten mit Verschlechterungen in der Ultra-hypofraktionierungsgruppe festgestellt
- Keine signifikanten Unterschiede bei Harnproblemen und sexueller Funktionsfähigkeit nach Therapieende
- Sechs Jahre nach Therapie keine Unterschiede bezüglich Darm- und Harnprobleme, sexueller Funktionsfähigkeit und Lebensqualität
DGP – In einer Phase-III-Studie wurde der Einfluss auf die Lebensqualität von ultra-hypofraktionierter mit konventioneller fraktionierter Bestrahlung anhand von Patientenangaben verglichen. Obwohl die akute Toxizität bei der ultra-hypofraktionierten Bestrahlung höher war, zeigt die Studie, dass die Therapie langfristig ebenso gut vertragen wurde wie die konventionelle Fraktionierung.
Bei lokalisiertem Prostatakrebs wurde bereits nachgewiesen, dass die ultra-hypofraktionierte Bestrahlung der konventionell fraktionierten bezüglich der störungsfreien 5-Jahres-Überlebensrate („5-year failure-free survival“) sowie bezüglich der Toxizität nicht unterlegen ist. Wissenschaftler haben daher den langfristigen Einfluss der Therapien auf die Lebensqualität von Patienten untersucht.
Die HYPO-RT-PC Studie ist eine offene, randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie, die in 12 Einrichtungen in Schweden und Dänemark durchgeführt wurde. Die Inklusionskriterien waren das Vorliegen von histologisch verifiziertem Prostatakrebs mittleren oder hohen Risikos, ein Alter von höchstens 75 Jahren und ein WHO-Performance Status von 0 – 2. Die Patienten wurden 1:1 in Gruppen aufgeteilt, die mit ultra-hypofraktionierter bzw. konventionell fraktionierter Strahlentherapie behandelt wurden. Untersucht wurde der Einfluss der Therapien auf die Lebensqualität bis sechs Jahre nach Therapieende.
Höhere akute Toxizität bei ultra-hypofraktionierter Bestrahlung
Bei sieben von zehn untersuchten therapiebedingten Darmproblemen war der Anteil einer klinisch relevanten Verschlechterung bei Therapieende in der Gruppe mit ultra-hypofraktionierter Bestrahlung signifikant höher (Häufigkeit des Stuhlgangs (p < 0,0001), besonders schnell dringendes Müssen (p = 0,0013), Blähungen (p = 0,0013), Darmkrämpfe (p < 0,0001), Schleim (p = 0,0014), Blut im Stuhl (p < 0,0001) und Einschränkung der täglichen Aktivitäten (p = 0,0014).
Keine signifikanten Unterschiede bei Ende der Therapie ergaben sich bei Harnproblemen und sexueller Funktionsfähigkeit.
Keine signifikanten Unterschiede nach sechs Jahren
Die Nachuntersuchung sechs Jahre nach Therapieende ergab keine signifikanten Unterschiede in der Inzidenz klinisch relevanter Verschlechterungen zwischen den Bestrahlungsarten bezüglich allgemeiner Darmbeschwerden, allgemeiner Harnwegsbeschwerden, allgemeiner sexueller Beschwerden oder der Lebensqualität.
Die Autoren schlussfolgerten, dass trotz der höheren akuten Toxizität der ultra-hypofraktionierten Bestrahlung die langfristigen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten bis sechs Jahre nach Therapieende ebenso ausfielen, wie die der konventionellen Bestrahlung. Dies unterstütze den Einsatz der ultra-hypofraktionierten Bestrahlung bei Prostatakrebs mit mittlerem bis hohem Risiko.
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