Biologika spielen eine entscheidende Rolle bei der Basistherapie der rheumatoiden Arthritis. Wenn die Behandlung mit konventionellen Basistherapeutika wie Methotrexat nicht wirksam ist oder nicht vertragen wird, können Biologika, gentechnisch hergestellte Wirkstoffe, eingesetzt werden.
Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke, bei der das Immunsystem außer Kontrolle gerät und körpereigene Zellen angreift. Die Krankheit kann durch Biologika behandelt werden. Die gentechnisch hergestellten Wirkstoffe greifen modulierend in das Immunsystem ein und hemmen verschiedene Entzündungsfaktoren. Adalimumab hemmt den Tumornekrosefaktor TNF-α. Sarilumab ist ein neuer Wirkstoff, der den Entzündungsfaktor Interleukin-6 hemmt.
Etanercept und Adalimumab sind beides Wirkstoffe aus der Gruppe der Biologika, die zur Behandlung von Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) eingesetzt werden. Morbus Bechterew ist eine autoimmunbedingte chronische Erkrankung, bei der es zu Entzündungen der Wirbelsäule kommt. Die beiden Biologika hemmen den Entzündungsfaktor TNF-α. Eine Studie aus den Niederlanden hat beide Wirkstoffe jetzt bezüglich Effizienz und Therapietreue getestet.
Die Tuberkulose zählt zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Da Biologika das Immunsystem drosseln, muss vor einer Therapie mit Biologika eine latente Tuberkulose ausgeschlossen werden. Wissenschaftler aus Schweden haben jetzt das Risiko für eine Tuberkuloseerkrankung bei Einnahme von Biologika untersucht.
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Krankheit, die zu einer kompletten Gelenkzerstörung führen kann. Neue Therapiestrategien umfassen die Treat-to-Target-Strategie, bei der ein Therapieziel festgesetzt wird, welches regelmäßig überprüft wird.
Für die Therapie der moderaten bis schweren rheumatoiden Arthritis wird weiterhin nach alternativen Wirkstoffen gesucht. Einer dieser Wirkstoffe ist Mavrilimumab, ein monoklonaler Antikörper, dessen Wirksamkeit und Sicherheit in der Studie von Burmester et al. (2017) untersucht wurde.
Tocilizumab ist ein Biologika aus der Gruppe der Interleukin-6-Hemmer und wird zur Basistherapie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt. Der Wirkstoff kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden. Wissenschaftler aus den USA und Brasilien haben jetzt untersucht, wie sich das langsame Ausschleichen von Methotrexat bei gleichzeitiger Einnahme von Tocilizumab auf die Krankheitsaktivität auswirkt.
Baricitinib ist ein neuartiger, oral verabreichter Wirkstoff aus der Gruppe der Januskinase-Inhibitoren zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Der Wirkstoff hemmt die Wirkung von gleich mehreren Entzündungsfaktoren, die zur Entstehung der Arthritis beitragen. Forscher haben die Effektivität des Wirkstoffes jetzt mit der Wirkung von Methotrexat verglichen, welches seit vielen Jahren zur Erstlinientherapie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird.
Rheumatoide Arthritis ist geprägt durch chronische Entzündungsaktivität – vor allem in den Gelenken. Dabei spielen unter anderem die beiden entzündungsfördernden Botenstoffe TNF-α und Interleukin-17 eine Rolle. Der neue Wirkstoff ABT-122 soll – im Gegensatz zu bisherigen Wirkstoffen – nicht nur einen, sondern beide Botenstoffe gleichzeitig hemmen und so noch effizienter gegen Entzündungsreaktionen wirken. Eine Phase I Studie hat jetzt die Sicherheit des neuen Wirkstoffs untersucht.
Wirkstoffe gegen den Tumornekrosefaktor TNF-α werden zur Behandlung der axialen Spondyloarthritis eingesetzt, die Morbus Bechterew und seine frühen und leichten Formen umfasst. Dabei ist unklar, ob und wie lange eine Behandlung mit den Wirkstoffen fortgesetzt werden soll, sobald eine geringe Krankheitsaktivität erreicht wird. Polnische Wissenschaftler gingen dieser Frage nun nach.
Bei der rheumatoiden Arthritis sind die Gelenke dauerhaft entzündet. Neben Medikamenten zur sofortigen Symptombehandlung werden zusätzlich Medikamente verwendet, die die entzündliche Aktivität nachhaltig verringern. Diese sogenannten krankheitsmodifizierenden Medikamente (DMARD, kurz für disease-modifying antirheumatic drugs) bilden die Basistherapie bei rheumatoider Arthritis. Für Patienten, bei denen die synthetischen DMARD keine ausreichende Wirkung zeigen, bilden die sogenannten Biologika eine alternative bzw. ergänzende Therapiemöglichkeit.
Die Europäische Rheumaliga EULAR (von engl.: European League Against Rheumatism) formuliert Behandlungsempfehlungen für Patienten mit rheumatoider Arthritis, u. a. auch zum Einsatz von biologischen krankheitsmodifizierenden Medikamenten (bDMARDs von engl: biological disease-modifying anti-rheumatic drugs).
Tofacitinib ist ein neu zugelassenes Medikament zur Behandlung rheumatischer Arthritis. Das Medikament bietet eine neuartige Therapieform. Es unterdrückt das Immunsystem und verhindert weitere Entzündungsprozesse, wirkt aber im Gegensatz zu den bewährten Biologika direkt im Inneren der Zellen.