Ein systematischer Review mit Metaanalyse zeigte wirksame Physiotherapieoptionen für die Behandlung des axillären Netzsyndroms nach der Brustkrebsoperation auf. Die höchste Wirksamkeit wurde mit Bewegung und Dehnung erreicht. Physiotherapie linderte Schmerzen signifikant und verbesserte manche Aspekte der Schulterbeweglichkeit.
In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit der Brustkrebstherapie mit einer integrierten, gleichzeitigen Bestrahlung des Tumorbetts („Boost“) mit der standardmäßigen Bestrahlung mit Boost am Ende der Therapie (sequenziell) verglichen. Die Wirksamkeit von gleichzeitigem versus späterem Boost war vergleichbar. Eine Erhöhung der Boost-Dosis zeigte keinen zusätzlichen Vorteil, war jedoch mit einer erhöhten Inzidenz für Brustverhärtung assoziiert.
In einer randomisierten multizentrischen Studie in Indien wurde die Wirksamkeit des Einsatzes einer zusätzlichen Lokalanästhesie mit Lidocain bei der Operation von frühem Brustkrebs untersucht. Die Studie zeigte, dass die Lokalanästhesie mit einer höheren krankheitsfreien Überlebensrate und Gesamtüberlebensrate assoziiert war. Auch das Risiko für ein lokales Rezidiv und ein Fernrezidiv war mit der perioperativen Injektion von Lidocain geringer als ohne. Die Wirksamkeit des Anästhetikums geht wahrscheinlich darauf zurück, dass durch die Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle eine Aktivierung prometastatischer Signalwege verhindert wird.
In einer Phase-III-Nichtunterlegenheitsstudie wurde eine Strahlentherapie mit einer Axilladissektion bei frühem Brustkrebs mit klinisch negativem Nodalstatus und positiver Sentinel-Node-Biopsie (SNB) untersucht. Die Studie zeigte nach 10 Jahren keinen signifikanten Unterschied bezüglich axillärer Rezidivrate, Gesamtüberlebensrate und krankheitsfreier Überlebensrate zwischen den beiden Behandlungsansätzen. Die Axilladissketion war im Vergleich zu der Strahlentherapie jedoch mit einer höheren Lymphödem-Rate assoziiert.
In einer klinischen Studie aus den Niederlanden wurde die autologe Fetttransplantation als weniger invasive Alternative für die Brustrekonstruktion bei Brustkrebspatientinnen untersucht. Hierfür wurde der Einfluss der autologen Fetttransplantation auf die Lebensqualität der Patientinnen mit einer klassischen Rekonstruktion mit Implantaten verglichen. Die Bewertung der Lebensqualität fiel bei der autologen Fetttransplantation besser aus als mit Implantaten. Die autologe Fetttransplantation schnitt dabei insgesamt in allen Bewertungspunkten besser ab, inklusive dem physischen Wohlbefinden und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis des Eingriffs.
Ein vollständiges pathologisches Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie erfolgt bei ca. 60 % der HER2-positiven oder triple-negativen Brustkrebsfälle. In einer Phase-II-Studie wurde untersucht, ob in solchen Fällen auf eine Operation verzichtet werden kann. Ein vollständiges pathologisches Ansprechen wurde bei 62 % der Patientinnen festgestellt. Die Studie ergab kein Rezidiv bei den entsprechenden Patientinnen nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 26,4 Monaten.
Ob die Wahl des Zeitpunktes für die Brustrekonstruktion nach der Mastektomie einen Einfluss auf onkologische Ergebnisse hat, ist in der Literatur umstritten. Wissenschaftler haben in einer Metaanalyse untersucht, wie sich der Zeitpunkt der Brustrekonstruktion auf das Rezidivrisiko auswirkt. Die Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede auf ein lokales, regionäres und lokoregionäres Rezidivrisiko, wenn die Rekonstruktion direkt oder mit Verzögerung nach der Mastektomie stattfand.
Bei einer Brustentfernung im Rahmen der Brustkrebsoperation (Mastektomie) stehen mehrere Optionen der Rekonstruktion zur Verfügung. Die Rekonstruktion mittels eines Implantats ist eine davon. In einer systematischen Übersichtsarbeit haben Wissenschaftler untersucht, wie sich die Rekonstruktion der Brust mit einem Implantat auf das Auftreten chronischer Schmerzen nach der Brustkrebsoperation auswirkt. In keiner der Studien wurde eine Erhöhung des Risikos für solche Schmerzen festgestellt.
Die brustwarzenerhaltende Mastektomie (nipple sparing mastectomy, NSM) gehört zu den Standardverfahren bei der chirurgischen Behandlung von Brustkrebs und wird ebenfalls bei hohem Brustkrebsrisiko eingesetzt. In einer Phase-III-Studie wurde das Standardverfahren mit einer robotergestützten Mastektomie verglichen (RNSM). Die Studie zeigte keinen signifikanten Unterschied bezüglich Art und Häufigkeit der Komplikation zwischen den beiden Verfahren. Während bei der NSM die Lebensqualität der Patientinnen jedoch stark beeinflusst wurde, war dies für die RNSM nicht der Fall.
Bei Brustkrebs kann die brusterhaltende Therapie eine Alternative gegenüber der Mastektomie darstellen. In einer Metaanalyse wurde die Wirkung von brusterhaltender Therapie bei BRAC mutiertem Brustkrebs untersucht. Die Behandlung war im Vergleich zur Mastektomie mit einem signifikant höheren Risiko für ein lokales Rezidiv assoziiert, jedoch wurde kein Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben, metastasenfreie Überleben, krebsspezifische Überleben oder Gesamtüberleben festgestellt.
Laut einer Studie aus Indien lehnten die meisten Frauen eine Brustrekonstruktion nach modifizierter radikaler Mastektomie (MRM) ab. Die Gründe waren vielfältig. Am häufigsten gaben die Frauen an, diese nicht für notwendig zu halten.
Bei einer Mastektomie wird die gesamte Brust operativ entfernt. Dieser Eingriff kann aufgrund einer Brustkrebsdiagnose oder eines genetisch hohen Brustkrebsrisikos (Mutation in den BRCA1/2-Genen) notwendig oder empfehlenswert sein. Wissenschaftler liefern mit ihren Registerdaten Auskunft über die Komplikationsrate nach einer Mastektomie bei Frauen mit Mutation in den BRCA1/2-Genen. Dabei zeigten sie, dass sich die Komplikationsrate je nach Art der Operation und Rekonstruktion unterschied.