Die Phase-III-Studie „GEC-ESTRO“ verglich unterschiedliche postoperative Strahlentherapien bei frühem Brustkrebs. Eine akzelerierte, partielle Brustbestrahlung (APBI) mittels Brachytherapie war der standardmäßigen Strahlentherapie in ihrer Wirksamkeit nicht unterlegen. Nach 10 Jahren konnte zudem kein Unterschied in der Rate lokaler Rezidive gesehen werden. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse des Grades 3 war jedoch mit APBI geringer.
In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit der Brustkrebstherapie mit einer integrierten, gleichzeitigen Bestrahlung des Tumorbetts („Boost“) mit der standardmäßigen Bestrahlung mit Boost am Ende der Therapie (sequenziell) verglichen. Die Wirksamkeit von gleichzeitigem versus späterem Boost war vergleichbar. Eine Erhöhung der Boost-Dosis zeigte keinen zusätzlichen Vorteil, war jedoch mit einer erhöhten Inzidenz für Brustverhärtung assoziiert.
In einer systematischen Übersichtsarbeit wurde der Einsatz von Folienverbänden gegen Radiodermatitis bei der Brustbestrahlung untersucht. Sechs randomisierte Studien wurden inkludiert, um den Einfluss der Behandlung zu untersuchen. Alle sechs Studien zeigten eine signifikante Abnahme von strahlentherapiebedingten Hautirritationen durch den Einsatz von Folienverbänden. Die Behandlung schien einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen zu haben.
In einer Phase-III-Nichtunterlegenheitsstudie wurde eine Strahlentherapie mit einer Axilladissektion bei frühem Brustkrebs mit klinisch negativem Nodalstatus und positiver Sentinel-Node-Biopsie (SNB) untersucht. Die Studie zeigte nach 10 Jahren keinen signifikanten Unterschied bezüglich axillärer Rezidivrate, Gesamtüberlebensrate und krankheitsfreier Überlebensrate zwischen den beiden Behandlungsansätzen. Die Axilladissketion war im Vergleich zu der Strahlentherapie jedoch mit einer höheren Lymphödem-Rate assoziiert.
In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen Brustkrebs, Strahlentherapie und dem Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion untersucht. Die Studie zeigte, dass eine Brustkrebserkrankung das Risiko für eine Schilddrüsenunterfunktion erhöht. Dies war insbesondere der Fall, wenn im Rahmen der Brustkrebstherapie eine Bestrahlung oberhalb des Schlüsselbeins durchgeführt wurde.
In einer Phase-II-Studie wurde die Wirkung des Auslassens der Strahlentherapie zusätzlich zur Hormontherapie nach der Brustkrebsoperation bei älteren Patientinnen mit frühem HR-positivem Brustkrebs untersucht. Die Studie zeigte, dass die Rate lokaler Rezidive ohne die Strahlentherapie innerhalb von zehn Jahren höher war. Die Häufigkeit von Fernrezidiven war jedoch mit und ohne Strahlentherapie ähnlich, sodass das Gesamtüberleben in beiden Behandlungsgruppen letztlich fast identisch war. Die Krebs-spezifische Überlebensrate unterschied sich ebenfalls nicht maßgeblich.
In einer Metaanalyse wurden Wirksamkeit und Sicherheit parasternaler Lymphknoten-Bestrahlung (IMNI: internal mammary nodal irradiation) bei Brustkrebs im Frühstadium untersucht. Die Studie zeigte eine geringfügige Verbesserung der Gesamtüberlebensrate, brustkrebsspezifischer Überlebensrate, krankheitsfreier Überlebensrate und metastasenfreier Überlebensrate durch IMNI. Die Bestrahlung war zudem mit einer leichten Reduktion der Wahrscheinlichkeit für ein lokoregionäres- und Lokalrezidiv assoziiert. Die Häufigkeit für Kardiotoxizität wurde dabei nicht signifikant erhöht. Da die Analyse nur sehr geringe Vorteile durch die zusätzliche Bestrahlung ergab, empfehlen die Autoren eine Einzelfallabwägung.
Bei einer Strahlentherapie zur Behandlung von Brustkrebs werden die Lungen unweigerlich ebenfalls der Bestrahlung ausgesetzt. Dies könnte eine Erhöhung des Lungenkrebsrisikos zur Folge haben. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler diesen Zusammenhang untersucht und keine signifikante Assoziation zwischen der Strahlentherapie zur Brustkrebsbehandlung und einer Erhöhung des Risikos eines Lungen-, Bronchial- oder Tracheakarzinom festgestellt. Da Daten z.B. zum Raucherstatus der Patienten fehlen und die Strahlenexposition stark variiert, raten die Autoren zur Untersuchung der Fragestellung auf Grundlage kontrollierter, randomisierter Studien.
Bei Brustkrebs-Patientinnen, die sich nach einer Brustkrebs-Operation einer hypofraktionierten Strahlentherapie unterzogen, traten Nebenwirkungen wie Dermatitis, Teleangiektasie, Fibrose oder lokale Schmerzen seltener auf, wenn sie pro Sitzung mit 5 Gy statt mit 6,25 Gy bestrahlt wurden.
Bei Brustkrebs kann die brusterhaltende Therapie eine Alternative gegenüber der Mastektomie darstellen. In einer Metaanalyse wurde die Wirkung von brusterhaltender Therapie bei BRAC mutiertem Brustkrebs untersucht. Die Behandlung war im Vergleich zur Mastektomie mit einem signifikant höheren Risiko für ein lokales Rezidiv assoziiert, jedoch wurde kein Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben, metastasenfreie Überleben, krebsspezifische Überleben oder Gesamtüberleben festgestellt.
In einer Phase-II-Studie wurde die Wirkung von Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen untersucht. Waren die Hirnmetastasen noch nicht mit einer Strahlentherapie behandelt, lag die intrakranielle Ansprechrate bei 74,6 %. Bei Patienten, bei denen eine Progression der Krankheit nach der Strahlentherapie festgestellt wurde, lag die intrakranielle Ansprechrate bei 42,1 %. Das am häufigsten auftretende unerwünschte Ereignis des Grades 3 oder höher war Diarrhö.
Bei Patientinnen mit hormonabhängigem, HER2-negativem, metastasiertem Brustkrebs könnte eine kombinierte Behandlung aus Palbociclib und Bestrahlung zu besseren Behandlungsergebnissen führen. Wissenschaftler aus den USA untersuchten nun, wie sicher eine solche Behandlung ist. Sie zeigten in ihrer kleinen Studie mit 16 Patientinnen, dass eine kombinierte Behandlung nicht mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einherging.
Brustkrebspatientinnen, die nach einer brusterhaltenden Operation mit anschließender Antihormontherapie zusätzlich eine Strahlentherapie bekamen, wiesen langfristig eine bessere lokale Tumorkontrolle und ein besseres krankheitsfreies Überleben auf als Frauen, die nur mit Operation und Antihormontherapie behandelt wurden.