Wissenschaftler ermittelten die progressive Abnahme der Impfwirksamkeit gegen symptomatische Infektion mit dem neuen Coronavirus mittels eines systematischen Reviews mit Metaanalyse über 40 Studien. Demnach ist die Impfwirksamkeit mit Omikron bereits nach 3 Monaten halbiert, wird durch Booster allerdings effektiv wieder hergestellt.
Je nach Wirkstoff kann eine krankheitsmodifizierende antirheumatische Therapie den Zeitverlauf der Impfwirksamkeit gegen das neue Coronavirus beeinflussen. Neue Daten zeigten nun, dass Patienten mit zielgerichteter Medikation früher einen Booster benötigen könnten als Patienten mit konventioneller Medikation oder gesunde Kontrollen.
Eine Datenbank-Analyse in den USA über 442 588 Personen mit Coronavirus-Infektion sowie 5 334 729 nicht-infizierten Personen zeigt, dass erneute Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 das Risiko von Folgeerkrankungen für Betroffene akut und mindestens über ein halbes Jahr erhöhen. Erneut Infizierte versterben demnach häufiger, werden häufiger hospitalisiert und erleiden häufiger Erkrankungen beispielsweise der Lunge, des Herz-Kreislaufsystems und der Nieren. Die Prävention von Infektionen spielt somit auch für Menschen eine große Rolle, die geimpft oder bereits zuvor mit dem neuen Coronavirus infiziert waren.
Die erste Linie der Immunabwehr gegen das neue Coronavirus, die Antikörper, wird nach zwei Impfdosen relativ schnell schwächer. Wie viel eine dritte Impfung bei Menschen mit Krebserkrankungen helfen kann, untersuchte eine europäische Studie.
Wie gut können Antikörper von Kindern die Omikron-Variante neutralisieren? Die Studie in Hongkong fand bei 49 geimpften oder genesenen Heranwachsenden nur in jedem 3. Fall neutralisierende Antikörper gegen Omikron. Der Antikörper-Schutz gegen Omikron ist somit auch bei Jüngeren ohne Booster nur gering ausgeprägt.
Bei COVID-19-Patienten fand sich eine dauerhafte, breite Immunantwort gegen das neue Coronavirus, die durch langlebige T- und B-Gedächtniszellen getragen wurde. Diese ermöglicht eine rasche Reaktion gegen eine Infektion und könnte so vermutlich langfristig schwere Verläufe von COVID-19 verhindern. Die Daten legen nahe, dass zusätzlich zum Fokus auf das Spike-Protein auch Impfstoffe gegen das Nukleokapsid hilfreich sein könnten, eine robuste, langlebige Immunantwort zu generieren, die auch gegen weitere Varianten und Verwandte des neuen Coronavirus helfen kann.
Die Omikron-Variante kann sich, anders als ältere Varianten des neuen Coronavirus, dem Zugriff durch viele Impf- oder Genesungs-Antikörper entziehen. Jedoch treten schwerere Erkrankungen bei geimpften und genesenen Personen seltener auf als bei Ungeimpften. Forscher zeigten nun, dass T-Zellantworten nach Genesung und besonders nach Impfung (BNT162b2) effektiv die Omikron-Variante abwehren und so wahrscheinlich schwere Krankheitsverläufe verhindern können.
In Israel wurde nun eine große Gruppe medizinischer Angestellter auf Coronavirus-Infektionen trotz vollständiger Impfung hin analysiert, um mögliche Ursachen dafür zu ermitteln. Die meisten der Durchbruch-Infektionen verliefen mild oder asymptomatisch. Die Konzentration der neutralisierenden Antikörper lag bei diesen Patienten in Woche vor Nachweis der Infektion niedriger als bei Kontrollpersonen ohne Infektion. Dies, vermuten die Forscher, könnte einen Grund für ein Infektionsrisiko trotz Impfung darstellen.
Bisher wurde häufig über die Immunantwort in Form von Antikörperproduktion nach der Impfung mit dem Pfizer-BioNTech Impfstoff BNT162b2 berichtet. In dieser Studie wurde untersucht, wie sich die gebildeten Antikörper 3 Monate nach der Impfung verhalten. Die Immunantwort wurde dabei bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens untersucht, die schon beide Impfungen mit BNT162b2 erhalten haben.
Seit dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie wurden in sehr kurzer Zeit zwei Arten von Impfstoffen entwickelt und zugelassen: Vektorimpfstoffe wie von AstraZeneca und mRNA-Impfstoffe, beispielsweise von BioNTech. Neuerdings wurde hierzu untersucht, wie sich ein heterologes Impfschema, also Erst- und Zweitimpfung mit unterschiedlichen Impfstoffen, auf die Immunisierung auswirkt.
In der Bevölkerung wird die Meinung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens zum Thema Corona-Schutz-Impfung hoch angesehen, da ihnen fundiertes Fachwissen zugeschrieben wird. Dementsprechend werden Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern oft als Vorbild gesehen. In dieser Studie untersuchen die Autoren nun die Einstellung dieser Bevölkerungsgruppe zur Corona-Schutz-Impfung.
Die Gesundheitsbehörde des US-Staats Kentucky und eine lokale Gesundheitsbehörde untersuchten nun einen COVID-19-Ausbruch in einem Pflegeheim, der nach Impfangeboten für alle Bewohner und Angestellten auftrat. 75 der Bewohner (90,4 %) und 61 der Angestellten (52,6 %) waren jeweils mit zwei Dosen geimpft. 26 Bewohner und 20 Angestellte wurden im Ausbruch positiv auf SARS-CoV-2 (Variante R.1) getestet. Symptomatische Erkrankungen waren bei geimpften Infizierten deutlich seltener zu sehen als bei Ungeimpften (~87 % Schutz). Ein ungeimpfter Bewohner verstarb trotz zuvor überstandener Coronavirusinfektion (300 Tage zuvor). Infektionsprävention und –kontrolle zusätzlich zur Impfung sind demnach weiterhin wichtig, um Risikogruppen vor Erkrankungen zu schützen.
In Südkorea wurden Patienten nach Infektion mit SARS-CoV-2 untersucht, um zu ermitteln, wie lange Antikörper und Immunität bestehen, und ob dies mit dem Krankheitsverlauf zusammenhängt. Die Mehrzahl der Patienten zeigte bis 6 Monate nach der Infektion neutralisierende Antikörper. Besonders anhaltend schien die Immunität bei Älteren und bei schwereren Verläufen mit Lungenentzündung zu bestehen.