Interferon ist schon seit den Anfängen der Coronavirus-Pandemie als möglicher therapeutischer Wirkstoff bei COVID-19 diskutiert worden. Forscher führten nun einen systematischen Review durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Beta-Interferon (IFN-β) bei Patienten mit bestätigter COVID-19-Diagnose zu ermitteln. In 8 Studien zeigte sich eine erhöhte Entlassungsrate, geringere Sterblichkeit und reduzierte Viruslast bei Patienten mit COVID-19. Auch bei schweren Verläufen schien die Behandlung vorteilhaft zu sein. Allerdings fehlen große, randomisierte Studien für klare Einschätzungen, wie viel Vorteil IFN-β bei COVID-19 bringen kann.

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Ein systematischen Review mit Meta-Analyse untersuchte, ob Anakinra, ein Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra), der vor allem bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird, auch bei der Behandlung von COVID-19 eine Rolle zur Eindämmung einer Hyperinflammation spielen könnte. Aus 15 Studien mit insgesamt 3 530 Patienten zeigte sich eine geringere Sterblichkeit mit Anakinra im Vergleich zur Kontrollbehandlung, allerdings sind Fragen zur Sicherheit noch offen.

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Carrageen ist als Geliermittel und Emulgator in Nahrungsmitteln bekannt. Die Substanz aus Rotalgen ist aber unter dem Namen „Irish Moos“ auch in Erkältungsmitteln enthalten. Ihr Effekt auf Erkältungen wurde nun im Vergleich zweier Studien analysiert. In der Nase angewandtes Carrageen reduzierte demnach besonders langwierige Erkältungen deutlich und war dabei im Placebo-Vergleich auch gegen ältere Coronaviren wirksam. Es könnte demnach auch gegen das neue Coronavirus ein interessantes, einfach anwendbares Mittel sein.

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Die Rolle von Nahrungsergänzung mit Vitamin D zur Behandlung von COVID-19 wird seit einer Weile diskutiert. Dazu führte nun ein Expertenteam von sieben deutschen Universitätskliniken eine Analyse der bisherigen Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit von Vitamin D bei COVID-19 durch. Die Autoren schließen, dass aktuell ungenügende Evidenz vorliegt, um die Vorteile und Nachteile einer Behandlung mit Vitamin D bei COVID-19 einzuschätzen.

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Etwa ein Drittel der Patienten mit COVID-19 muss in Intensivstationen behandelt werden. Bei diesen Patienten kommt es oft zu gesteigerten Immunreaktionen mit einem hyperinflammatorischen Zustand und Zytokinsturm. Dies kann, so argumentiert eine Gruppe von Intensiv- und Ernährungsmedizinern, Veränderungen im Mikrobiom der Patienten widerspiegeln. Sie beschreiben im Review die Zusammenhänge zwischen Mikrobiom und COVID-19 und plädieren für eine Mikrobiom-fokussierte Ernährung bei solchen schwer erkrankten Patienten.

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Fatigue ist nicht nur bei Krebspatienten ein häufiges, stark belastendes Symptom, sondern auch nach Infektionen. Zwei deutsche Wissenschaftlerinnen fassten mit einem systematischen Literaturreview nun den Wissensstand zur Wirksamkeit von hochdosiertem Vitamin C bei Fatigue aufgrund unterschiedlicher Erkrankungen zusammen. Dazu analysierten sie 9 klinische Studien mit 720 Teilnehmern. Die bisherigen Studien zeigen demnach ein vielversprechendes Bild der Wirkung von Vitamin C bei Fatigue auf. Bei COVID-19 wird die Vitamin-Ergänzung aktuell ebenfalls klinisch untersucht.

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Portugiesische Forscher ermittelten nun in einem systematischen Review mit Meta-Analyse das therapeutische Potenzial von Konvaleszenten-Plasma mit SARS-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern bei COVID-19 und seine Sicherheit und Wirksamkeit zur Senkung der Sterblichkeit. Die Meta-Analyse über 11 Studien und über 3000 Patienten zeigte eine signifikant niedrigere Gesamt-Sterblichkeitsrate mit Konvaleszenten-Plasma als ohne. Unerwünschte Ereignisse im Rahmen der Therapie traten dabei nur in 3,5 % der Fällen auf.

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Das Medikament Itraconazol wirkt antifungal, also gegen Pilzinfektionen. Im Labor wurde eine Wirksamkeit gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 in vitro in verschiedenen Testzellen gesehen. Ob das Medikament eine Behandlungs- oder Präventionsoption für COVID-19 sein könnte, wurde nun präklinisch und klinisch geprüft. Dabei zeigte es sich unwirksam im präklinischen COVID-19-Modell im Hamster. Entsprechend wurde auch die Weiterführung der klinischen Proof-of-Concept-Studie, die ihrerseits keinen Hinweis auf einen Behandlungsvorteil mit dem antifungalen Mittel lieferte, vorzeitig beendet. 

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In den frühen Phasen der Pandemie war Schutzausrüstung selbst in reicheren Ländern noch nicht in ausreichend großer Menge vorhanden, ein Vazkin existierte noch nicht. Ähnlich sieht es aber auch noch aktuell in vielen armen Ländern weltweit aus. Es wäre daher vorteilhaft, wenn medizinisches Personal und generell besonders Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eine zusätzliche Möglichkeit zum Infektionsschutz hätten. Chinesische Forscher untersuchten Nasentropfen mit dem antiviral wirksamen, körpereigenen Interferon-Alpha (IFN-α) und fanden bei fast 3000 Pflegern und Ärzten, teils in COVID-19-Stationen, mit dieser die Schutzausrüstung ergänzenden Behandlung über 30 Tage keine symptomatischen Infektionen. Kontrollierte Studien sind nun für einen echten Wirksamkeitstest nötig.

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Ivermectin, ein Medikament gegen Parasiten, wird besonders in Südamerika aktuell häufig zur Behandlung von COVID-19 verschrieben, obwohl sein klinischer Effekt noch äußerst unklar ist. Eine klinische Studie in Kolumbien untersuchte dies nun bei der Behandlung von mildem COVID-19. 400 Patienten bekamen Ivermectin oder Placebo zufällig zugewiesen. Die 5-tägige Behandlung mit Ivermectin verkürzte die Symptomdauer der COVID-19-Erkrankung im Vergleich zum Placebo nicht signifikant. Die Studie kann somit nicht die Behandlung von mildem COVID-19 mit Ivermectin unterstützen. 

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Wie vielversprechend Medikamente sind, die eine Coronavirus-Infektion oder die Erkrankung COVID-19 verhindern sollen, untersuchten Wissenschaftler nun in einem  „lebenden”, systematischen Review, der regelmäßig aktualisiert werden soll, um neue Entwicklungen in der COVID-19-Prophylaxe aufzugreifen. Die Hydroxychloroquin-Prophylaxe verhinderte auf Basis von 6 Studien mit hoher Sicherheit der Evidenz weder Erkrankung noch Infektion. Zu Ivermectin (3 Studien) lagen nur Daten mit sehr niedriger Evidenzsicherheit vor. Mögliche Effekte sind daher äußerst unsicher. Je eine Studie zu Ramipril und Bromhexin-Hydrochlorid konnten aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl nicht in der Analyse berücksichtigt werden. Dieser Review wird nun für bis zu 2 Jahre weiter aktualisiert, schreiben die Autoren.

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Omega-3-Fettsäuren sind seit Jahren in Diskussion beispielsweise bei entzündlichen Erkrankungen. Iranische Forscher untersuchten nun in einer randomisiert kontrollierten Studie, ob damit auch die Behandlung kritisch erkrankter COVID-19-Patienten unterstützt werden könnte. Demnach verbesserten sich Blutgaswerte und Marker der Nierenfunktion mit der Supplementation. Patienten der Behandlungsgruppe hatten zudem eine signifikant erhöhte Überlebensrate. Weitere Studien sollen die Ergebnisse nun überprüfen.

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Das zweite Stadium von COVID-19, das bei einem Teil der Erkrankten und häufig ca. 7–8 Tage nach den ersten, noch milden Atemwegssymptomen auftritt, ist durch eine massive Immunantwort charakterisiert, in deren Zug Lungenschäden und Organstörungen voranschreiten. Daher wird zur antiviralen Behandlung auch eine antiinflammatorische Therapie eingesetzt. Wirkstoffe aus dem Bereich chronisch-entzündlicher Erkrankungen, etwa Januskinase-Hemmer, sind vielversprechende Kandidaten. Baricitinib wurde nun klinisch in Kombination mit Remdesivir geprüft und wurde einigen Hoffnungen gerecht. In der Kombination, verglichen mit Placebo, erholten sich schwer Erkrankte schneller und verbesserten rascher ihren klinischen Status. 

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