Eine aktuelle Studie aus Spanien hat sich mit der Frage beschäftigt, ob es nach einer SARS-CoV-2-Infektion oder einer COVID-19-Impfung zu einer Verschlechterung von Migräne kommt.
Eine aktuelle Metaanalyse bestätigt die Hypothese, dass Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas mit einem erhöhten Risiko für die COVID-19-Mortalität assoziiert sind. Diese Zusammenhänge wurden besonders bei Menschen mit schlechter Gesundheitsversorgung deutlich.
Kann eine Initiierung einer Therapie mit Hemmern des Renin-Angiotensin-Systems wie ACE-Inhibitoren oder Angiotensin-Rezeptorblockern die Behandlung erwachsener Patienten in klinischer Behandlung mit COVID-19 positiv beeinflussen? Ein randomisierter, kontrollierter Vergleich im Rahmen einer klinischen Plattformstudie zeigte keinen Vorteil, sondern eher nachteilige Effekte bei kritisch erkrankten COVID-19-Patienten. Die Autoren und ein begleitendes Editorial betonen jedoch, dass andere Studien darauf deuten, dass eine bereits laufende Therapie mit RAS-Inhibitoren, speziell bei nicht-kritisch erkrankten COVID-19-Patienten, nicht unterbrochen werden muss.
Wissenschaftler verglichen in China Patienten, die nach milder bis mittelschwerer Infektion mit der Omikron-Variante des neuen Coronavirus eine Arrhythmie entwickelten, mit Patienten ohne diese Komplikation. Die Studie zeigte verschiedene Faktoren auf, die eine Arrhythmie nach Coronavirus-Infektion begünstigen können, wie Adipositas (BMI ≥ 24 kg/m2), schnelle Herzrate (≥ 100 Schläge/min) und mittelschwere (statt milde) Krankheitsschwere. Zudem deuten mehrere Blutwerte, höheres Alter und eine Vorgeschichte mit Arrhythmien auf einen womöglich ungünstigeren Verlauf einer Arrhythmie nach COVID-19.
Je nach Wirkstoff kann eine krankheitsmodifizierende antirheumatische Therapie den Zeitverlauf der Impfwirksamkeit gegen das neue Coronavirus beeinflussen. Neue Daten zeigten nun, dass Patienten mit zielgerichteter Medikation früher einen Booster benötigen könnten als Patienten mit konventioneller Medikation oder gesunde Kontrollen.
Eine offene, randomisierte Studie in Großbritannien untersuchte, ob das orale, antivirale Medikament Molnupiravir Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle bei ambulant behandelten Patienten mit COVID-19 und erhöhtem Risiko für schwerere Verläufe verhindert. Molnupiravir brachte bei den mehrheitlich vollständig geimpften Risikopatienten keinen Behandlungsvorteil gegenüber der Standardpflege.
Forschungsdaten aus den USA konnten eine signifikante Verringerung der Krankenhaussterblichkeit bei COVID-19-Patienten unter ambulanter Metformintherapie aufzeigen.
Die Risiken für manche kardiovaskuläre Ereignisse sind nach COVID-19 noch für längere Zeit erhöht, zeigten bisherige Studien – eine Thromboprophylaxe nach COVID-19 könnte demnach auch längerfristig von Vorteil sein. In einer Metaanalyse über 8 Studien senkte die antikoagulative Behandlung für bis zu 35 Tage das Risiko für Thrombosen und Sterblichkeit, ohne höheres Risiko für größere Blutungen.
CLL-Patienten sprechen deutlich geringer auf eine Covid-19-Impfung mit mRNA-Impfstoff an als andere Personen. In einer prospektiven Studie wurde das Ansprechen von CLL-Patienten auf die dritte COVID-19-Impfung mit mRNA Impfstoff (BNT162b2) untersucht, wenn nach der zweiten Impfung keine Immunantwort erreicht wurde. Die Studie zeigte eine Ansprechrate von 23,8 %. Bei Patienten in aktiver Behandlung war die Ansprechrate geringer als bei Patienten, die noch nicht oder nicht mehr behandelt wurden.
Sotrovimab ist ein Antikörper, der nach Kontakt mit dem neuen Coronavirus als Post-Expositionsprophylaxe bei Patienten im Zuge einer autologen Stammzelltransplantation (aplastische Phase) eingesetzt werden kann. Dass dies der Stammzelltransplantation nicht im Wege steht und bei Hochrisiko-Kontakt mit einer Coronavirus-infizierten Person eine wertvolle Strategie darstellen kann, zeigt der vorliegende Fallbericht.
In einer Meta-Analyse über 23 Studien zeigten Forscher, dass Patienten mit Anti-CD20-Therapien (bei Transplantationen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen wie Leukämie) zu 41 % nach einer Impfung gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 Antikörper und zu 73 % eine Zell-vermittelte Immunantwort entwickeln. Die Erfolgsrate hing dabei mit der Zeit seit der Anti-CD20-Therapie in Zusammenhang und damit, ob noch B-Zellen vorhanden sind. Die Forscher schließen, dass Patienten-individuell die Impfantwort evaluiert und durch eventuelle Booster gefördert werden könnte.
Krankhaft erhöhter Blutzucker tritt bei Patienten mit COVID-19 nach einer Coronavirusinfektion häufig auf. Dies nennt man eine Stress-Hyperglykämie. Wissenschaftler vermuten, dass manche Botenstoffe (Zytokinen) durch das Immunsystem als Reaktion auf die Infektion freigesetzt werden, aber die Empfindlichkeit gegenüber Insulin und die Funktion Insulin-bildender Zellen der Bauchspeicheldrüse reduzieren. Ziel der vorliegenden Querschnitts-Studie über 150 COVID-19-Patienten war es, den Zusammenhang zwischen Stress-Hyperglykämie, Zytokinen und dem COVID-19-Verlauf zu untersuchen. Die Analyse von 150 COVID-19-Patienten in klinischer Behandlung deutet darauf, dass das Zytokin IL-10 und das entzündungsfördernde TNF-alpha wichtige Faktoren zur Verlaufsprognose bei schwerem COVID-19 sein könnten.
Entgleiste Entzündungsprozesse, eine sogenannte Hyperinflammation, gelten nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 als wesentliche Ursache schwerer und tödlicher Verläufe. N-Acetylcystein (NAC) zählt zu den möglicherweise relevanten entzündungshemmenden Substanzen. OP-101 enthält als NAC-Dendrimer NAC in einer besser bioverfügbaren Form. Eine klinische Studie der Phase 2a zeigte nun, dass der Wirkstoff OP-101 ein potenziell wichtiges Therapieelement bei schwerem COVID-19 sein könnte.