Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind für viele Patienten sehr belastend. Der Lockdown aufgrund der COVID-19-Pandemie hatte einen zusätzlichen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Betroffenen.
Es gab inzwischen vermehrt Hinweise auf psychische Folgen von COVID-19. In einer Netzwerk-Kohortenstudie mit 70 Mio. Patienten wurden nun gezeigt, dass COVID-19, verglichen mit einer Reihe anderer Krankheiten, das Risiko für psychiatrische Erkrankungen im Zeitraum von bis zu 90 Tagen nach Diagnose erhöht. Es ergaben sich auch Hinweise auf psychiatrische Risikofaktoren für COVID-19. Weitere Studien und vermehrte Aufmerksamkeit für psychiatrische Risikofaktoren und Folgen von COVID-19 sind demnach nötig.
Eine US-amerikanische Kohortenstudie mit 28 000 Erwachsenen untersuchte den Einfluss von Diabetes und Adipositas auf den Schweregrad von COVID-19. Fokus der Studie war das Risiko für Krankenhauseinweisung und Intensivbehandlung. Demnach erhöhen gemeinsam auftretende Risikofaktoren die Gefahr für schwerere COVID-19-Verläufe weiter.
Mit Polypharmazie, einer Behandlung mit gleichzeitig mindestens 5 Medikamenten, geht ein erhöhtes Risiko für schlechtere Verläufe bei verschiedenen Erkrankungen einher. Welchen Einfluss die Polypharmazie auf COVID-19-Verläufe hat, untersuchte nun ein systematischer Review über 7 Beobachtungsstudien, in denen über zehntausend Coronavirus-Infektionen und etwa 5 000 Patienten mit Polypharmazie betrachtet wurden. Demnach sind Multimedikationen bzw. die Grunderkrankungen, die diese Therapie notwendig machen, mit mehr Risiken bei COVID-19 assoziiert. Entsprechend wichtig sind Schutzmaßnahmen, beispielsweise die Impfung, besonders für Personen mit Mehrfachmedikation.
Ernährungswissenschaftler in den Niederlanden untersuchten den Eintrittspunkt in unsere Zellen für das neue Coronavirus, das Zelloberflächenenzym ACE2. ACE2 ist besonders stark im Fettgewebe bei Adipositas zu finden, bietet also bei Übergewichtigen besonders viele Möglichkeiten für das Coronavirus, sich zu vermehren. Nach 30-tägiger Supplementierung mit Resveratrol sank die Bildung von ACE2 im adipösen Gewebe signifikant im Placebovergleich. Ob sich dies auch positiv auf das COVID-19-Risiko und den Verlauf auswirken könnte, soll Gegenstand weiterer Studien sein.
Patientinnen mit PCO-Syndrom haben bekanntermaßen eine erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und metabolische Krankheiten. Diese wurden auch als Risikofaktoren für COVID-19 Erkrankungen festgestellt. Die vorliegende Kohorten-Studie sollte nun dazu dienen, einen möglichen Zusammenhang zwischen PCOS und COVID-19-Risiko zu ermitteln.
Die vorliegende systematische Recherche und Meta-Analyse ermittelte über 28 Beobachtungsstudien, welche Vorteile und Risiken mit Metformin bei Patienten mit COVID-19 zu erwarten sind. Demnach reduzierte sich das Sterberisiko bei COVID-19 bei gleichzeitiger Metformin-Therapie um 34 %, die Krankenhausbehandlungen waren bei Patienten mit Metformin um 27 % reduziert im Vergleich zu anderen COVID-19-Patienten. Jedoch fehlen bislang noch randomisierte Studien, die die Beobachtungsdaten bestätigen könnten.
Forscher ermittelten in Italien, wie häufig COVID-19 bei COPD-Patienten auftrat und welche Risikofaktoren für schwere Verläufe festgestellt werden konnten. Die Inzidenz von COVID-19 betrug 5,9 % bis November 2020. Besonders Patienten mit Bluthochdruck und Begleiterkrankungen wie Diabetes und Übergewicht erkrankten. Metabolisches Syndrom und Dyslipidämie erhöhten das Risiko für schwere Verläufe. Faktoren der COPD wie schlechter Gastransfer in der Lunge (niedriger DLCO und Emphyseme) waren keine Risikofaktoren für die Erkrankung, allerdings für die Schwere des Verlaufs von COVID-19.
Statine senkten das Risiko von hospitalisierten COVID-19-Patienten, während des Krankenhausaufenthaltes zu sterben. Subgruppen-Analysen zeigten, dass dies jedoch nur bei Patienten mit Diabetes, nicht aber bei Patienten ohne Diabetes der Fall war.
Adipositas erhöhte nicht nur das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, sondern auch das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in ihrem systematischen Review mit Meta-Analyse, in der sie 54 Studien aus 10 verschiedenen Ländern einbezogen.
Eine Erkrankung an COVID-19 hatte keine dauerhaften Auswirkungen auf die CED-Aktivität. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler, indem sie die Krankheitsaktivität vor COVID-19 mit der nach COVID-19 miteinander verglichen.
COPD, nicht aber Asthma ging mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einher. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in einer Meta-Analyse mit 37 Studien.
Wissenschaftler untersuchten, wie wirksam die Corona-Impfung bei Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung ist. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein vollständiger Impfstatus gut vor Infektionen mit SARS-CoV-2 schützte. Die Wirksamkeit lag Berechnungen zufolge bei etwa 80 %.