Für Menschen mit Autoimmunerkrankungen ist es wichtig zu wissen, wie Infektionen mit dem neuen Coronavirus bei Menschen unter Immunsuppression verlaufen. Die vorliegende Kohortenstudie nutzte zur Untersuchung die Daten der dänischen Bevölkerung. Es zeigten sich seltenere SARS-CoV-2-Infektionen, dafür aber häufiger schwerere Verläufe von COVID-19 bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen, besonders bei Älteren, Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden und im Kontext von Therapieabbrüchen. Therapieadhärenz scheint somit ein wichtiger Schutzfaktor zu sein.
Die vorliegende Studie untersuchte, unter welchem psychologischen Stress eine Kohorte von Patienten mit affektiven Störungen nach einer Lockdown-Phase von 7 Wochen litt und ob dies mit Vitamin-D-Mangel in Zusammenhang stand. Bei 112 Patienten zeigte sich eine Assoziation von psychischem Stress mit unipolarer Depression und dem Vitamin D-Spiegel. Die Autoren schließen, dass stärker auf den Vitamin-Haushalt als Risikofaktor gegenüber Stressoren geachtet werden sollte.
Eine retrospektive Analyse elektronischer Gesundheitsdaten über 25 000 Menschen mit COVID-19-Test bestätigte Diabetes als unabhängigen Risikofaktor für schwerste Verläufe von COVID-19. Jedoch revidierte die Studie die Ergebnisse einer früheren, sehr kleinen chinesischen Studie zur Behandlung des Diabetes mit Metformin. Die aktuellen Daten zeigen ein deutlich reduziertes Sterberisiko der Diabetespatienten unter Metformin-Therapie vor der COVID-19-Diagnose.
Ein höheres Alter, Komorbiditäten, eine höhere Aktivität der Rheuma-Erkrankung sowie die Anwendung von Glukokortikoiden erhöhten das Risiko für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Die richtige Therapie ist daher wichtig, um die Krankheitsaktivität möglichst gering zu halten und das Risiko für schwere Infektionen zu verringern.
Die Pandemie hatte einen starken Einfluss auf die Verordnung blutzuckersenkender Medikamente in Deutschland. Weitere Untersuchungen müssen jetzt herausfinden, welche weiteren Einflüsse die Pandemie auf die Versorgung von Patienten mit Typ-2-Diabetes hat.
Das Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung verringerte sich im Verlauf der Pandemie. Grund dafür könnte eine verbesserte Behandlung sein.
Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes hatten ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen COVID-19-Verlauf. Einige Risikofaktoren wie Komorbiditäten oder Rauchen erhöhten das Risiko.
Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die das Risiko innerhalb von 30 Tagen nach einem positiven Corona-Test zu sterben, für Pflegeheimbewohner erhöhten. Zu den Risikofaktoren zählten unter anderem ein höheres Alter, Erkrankungen wie Diabetes und chronische Nierenerkrankung sowie kognitive und körperliche Beeinträchtigungen.
Welche Folgen hat die Pandemie für Menschen mit chronischen Erkrankungen? Dies wurde in Italien am Beispiel von 2722 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) im Rahmen einer Online-Umfrage untersucht. Es zeigte sich, dass auch für weniger schwer erkrankte Personen ein guter Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung wichtig ist. Auch pflegende Menschen mussten im Lockdown kompensieren und litten an Überlastung. Die Autoren plädieren für Strategien zur Sicherstellung kontinuierlicher Pflege für Chroniker auch in Pandemien.
Eine Verschiebung der Krebsoperation kann sich nachteilig auf das Überleben der Patienten auswirken. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in ihrer Meta-Analyse mit Brustkrebs-, Lungenkrebs- und Darmkrebs-Patienten.
Während des Lockdowns im März/April 2020 starben mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Dies ergab eine Auswertung der Daten von 22 Gesundheitsämtern aus Hessen.
Patienten mit rheumatischen Autoimmunerkrankungen vermieden aufgrund der Pandemie häufiger den Arztbesuch oder Labortests. Auch setzten sie häufiger ihre Medikamente ab – meist ohne Beratung durch den Arzt. Dabei spielte der sozioökonomische Status des Patienten und die Möglichkeit für Telemedizin eine Rolle.