Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein höheres Darmkrebsrisiko. Eine aktuelle Studie aus Israel hat nun gemeinsame und unterschiedliche Risikofaktoren für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eruiert.
Bei einer Divertikulitis entzünden sich äußere Ausstülpungen der Darmwand. Da chronische Entzündungen mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung stehen, haben Wissenschaftler in einer Metaanalyse den Zusammenhang zwischen Divertikulitis und Darmkrebsrisiko untersucht. Die Analyse zeigt kein erhöhtes Darmkrebsrisiko durch das Vorliegen einer Divertikulitis. Langzeitüberwachung nach dem Auftreten wird nicht empfohlen.
Einige Patienten mit einer chronischen Darmentzündung erkrankten bereits früh (innerhalb von acht Jahren) nach Beginn der Darmentzündung an Darmkrebs. Risikofaktoren waren – laut der vorliegenden Studie – ein höheres Alter (älter als 28 Jahre) zum Zeitpunkt der Morbus Crohn- bzw. Colitis ulcerosa-Diagnose und Tabakkonsum.
Die vorliegende Studie verdeutlichte, dass Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko haben. Wenn bereits Familienangehörige ersten Grades an dieser Krebserkrankung litten, erhöhte sich das Darmkrebs-Risiko zusätzlich. Dieser Umstand sollte bei der Darmkrebsvorsorge entsprechend berücksichtigt werden.
In der vorliegenden Studie untersuchten Wissenschaftler, ob Gallensteine das Risiko für Darmkrebs erhöhten. Bei Männern konnten sie keinen derartigen Zusammenhang erkennen. Bei Frauen sah das anders aus: hier schienen Gallensteine das Darmkrebs-Risiko zu erhöhen. Allerdings war dieser Zusammenhang nicht deutlich und sollte daher in weiteren Studien untersucht werden.
Das Metabolische Syndrom stand bei Frauen im Zusammenhang mit einem schlechteren Überleben einer Krebserkrankung. Auch einzelne Komponenten des Metabolischen Syndroms übten ungünstige Effekte auf die Überlebenschancen der Patientinnen aus.
Patienten, die bestimmte Darmbakterien im Blut hatten, hatten ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Dies fand die vorliegende Studie heraus. Patienten, bei denen die entsprechenden Bakterien im Blut festgestellt wurden, sollten somit auf Auffälligkeiten im Darm untersucht werden.