Forscher fanden im Rahmen der großen Shanghai Aging Study, dass Bluthochdruck ein möglicher Risikofaktor für eine Demenzerkrankung in fortgeschrittenem Alter sein kann. Dauer und Höhe des Bluthochdrucks gingen bei tausenden Teilnehmern mit stärkeren Beeinträchtigungen der Denkleistung einher. Entsprechend sollte gerade im Alter stärker auf das Blutdruckmanagement geachtet werden, um die Denkleistung möglichst lange zu erhalten.
Eine übergreifende Analyse mehrerer Studien mit fast 30000 Teilnehmern fand einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Gehalt des Blutes und dem Risiko einer Demenzerkrankung bzw. speziell der Alzheimererkrankung. Je mehr Vitamin D im Blut war, desto seltener litten die Studienteilnehmer unter einer Demenz.
Zusammenfassend fand die Querschnittsstudie, dass langjährige Teetrinker im fortgeschrittenen Alter unter geringeren depressiven und Angstsymptomen litten als andere Menschen. Aktuell werden Tee und seine Bestandteile weiter erforscht, um deren Effekte auf die geistige Gesundheit im Alter besser zu verstehen und medizinisch nutzen zu können.
Zusammenfassend erhöhen manche Medikamente messbar das Risiko, Jahre später an Demenz zu erkranken. Dieser Zusammenhang scheint nicht durch jeweilige Vorerkrankungen bedingt zu sein, sondern steigert sich mit der Belastung der Denkleistung durch das jeweilige Medikament nach der ACB-Skala (anticholinergic cognitive burden).
Zusammenfassend unterstützen 98 Studien guter Qualität mit über 11000 Teilnehmern sportliche Übungen zur Förderung der Denkleistung im fortgeschrittenen Alter. Mindestens 52 Stunden mit wöchentlich etwa 3 Einheiten zu je einer Stunde können demnach das Gehirn anregen – unabhängig davon, ob eine Demenzerkrankung vorliegt oder nicht.
Zusammenfassend fand die Analyse einer großen Kohortenstudie einen Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Gesundheit im mittleren Lebensalter und Denkleistung über die folgenden 20 Jahre. Je gesünder die Teilnehmer in der Lebensmitte waren, desto geringer baute ihre Denkleistung mit dem Alter ab. Gute Gründe demnach, schon in jüngeren Jahren stärker auf die 7 Kernelemente Blutdruck, Blutfette und -zucker, Bewegung, Gewichtsverlust, Rauchstop und guter Ernährung, zu achten.
Insgesamt fand die vergleichende Untersuchung, dass sich Patienten mit der Alzheimerdemenz in verschiedenen Aspekten von gesunden Menschen unterscheiden: sie wiegen weniger, bewegen sich weniger und ernähren sich auch eventuell ungesünder als gesunde Menschen. Da gleichzeitig häufig der Geschmackssinn bei einer Alzheimererkrankung beeinträchtigt ist, könnte zumindest die Ernährung, und damit eventuell auch die Unterschiede in BMI und Gewicht, möglicherweise verbessert werden.
Diese schwedische Studie fand, dass neuropsychiatrische Erkrankungen wie Demenzen ein Risikofaktor für den allmählichen Verlust der Alltagsfunktionalität im Alter darstellen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellten im Gegensatz dazu eher ein Problem für die Mobilität dar. Treten solche Erkrankungen aber gemeinsam auf, steigert sich der Einfluss auf die Unabhängigkeit noch weiter.
Fazit: Auch bei langfristiger Fitness im Alter oder der sogenannten Gebrechlichkeit deutet sich das Ernährungsverhalten als ein bedeutsamer Faktor an. Entzündungsförderndes Essen kann entzündliche Prozesse, beispielsweise an den Gelenken, steigern und damit möglicherweise im Alter Bewegungsprobleme verstärken. Ein entsprechendes Muster war in dieser Studie jedoch nur bei Männern klar zu erkennen.
In Deutschland ist von Bluthochdruck die Rede, wenn der obere Blutdruckwert mindestens 140 mmHg beträgt. Doch schon Werte ab 130 mmHg können das Demenz-Risiko erhöhen, wie eine europäische Studie zeigt. Dies war jedoch nur bei 50-Jährigen und nicht bei 60- oder 70-Jährigen der Fall.
Diese Untersuchung französischer Krankenhauspatienten fand, dass Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholkrankheit ein wesentlicher Risikofaktor für Demenzerkrankungen ist. Dabei fiel besonders ein erhöhtes Risiko für früh einsetzende Demenz bei Alkoholkranken auf. Die regelmäßige Gesundheitsvorsorge sollte daher auch eine Abklärung des Alkoholkonsums beinhalten um bei Bedarf früher medizinisch und therapeutisch einzugreifen.
Die Forscher schließen aus ihrer Analyse von 39 größeren Studien, dass zwei Faktoren bei dem Zusammenhang zwischen Übergewicht und Demenz eine Rolle spielen. Zum einen schadet ein hoher BMI-Wert auf lange Sicht: Übergewicht in mittlerem Lebensalter scheint das Demenzrisiko zu erhöhen. Zum anderen scheint Übergewicht im fortgeschrittenen Alter scheinbar vor Demenz zu schützen – dies führen die Wissenschaftler auf den reverse-causation Effekt zurück: in der Frühphase einer Demenzerkrankung verlieren Patienten Gewicht.
Diese neue Studie legt nahe, dass die Alzheimerdemenz eventuell die Folge eines überaktiv gewordenen Abwehrsystems ist. Die Analyse der Gene in der aktuellen Studie zeigte, dass die Abwehr eventuell gegen bestimmte Herpesviren aktiviert wird. Damit eröffnen sich neue Perspektiven auf Behandlungsoptionen bei einer Alzheimerdemenz.