Ketamin spielt besonders bei therapieresistenter Depression und Suizidalität eine wichtige Rolle, hat aber auch stark schmerzlindernde Effekte. In einer offenen Studie mit 104 Patienten zeigte sich, dass Ketamin-Infusionen bei Patienten mit zuvor stärkeren Schmerzen größere antidepressive Wirkung zeigten als bei Patienten mit milden oder ohne Schmerzen. Depressions-begleitende Schmerzen könnten somit ein weiteres relevantes Anwendungsgebiet für Ketamin sein.
Bei hoher Temperatur regulieren wir unsere Körpertemperatur durch Weitung der Blutgefäße und Schwitzen automatisch. Bei Depression scheint dies jedoch schlechter zu funktionieren. Schweizer Wissenschaftler befragten nun fast 700 Menschen zu depressiven Symptomen und wie sie ihre Temperaturregulation wahrnahmen. Menschen mit depressiven Symptomen litten demnach stärker unter höheren Temperaturen mit Symptomen wie Konzentrationsproblemen, Schwindel und Erschöpfung, waren sich aber ihrer eingeschränkten automatischen Temperaturkontrolle nicht bewusst.
Ein plötzlicher Abbruch einer medikamentösen, antidepressiven Behandlung ist keine Seltenheit. Die vorliegende Querschnittstudie mit untersuchte mit 3 256 Patienten, ob Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt (gastrointestinale Symptome) dabei eine Rolle spielen könnten. Demnach brachen Patienten mit häufigen Magen-Darm-Beschwerden zwischen 30 % und 80 % häufiger ihre Therapie ab als andere Patienten.
In der Studie litt etwa ein Viertel der Psoriasis-Patienten an Depressionen – obwohl sie nur eine geringe Krankheitsaktivität hatten. Durch die Whooley-Fragen könnten Patienten schnell auf eine mögliche Depression gescreent werden.
Weltweit steigt die Zahl der Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) sowie von Patienten mit Depression. Ein systematischer Review über mehr als 2 Mio. NAFLD-Patienten fand, dass das Depressionsrisiko bei der Lebererkrankung erhöht ist. Risikofaktoren waren Diabetes, Rauchen und zu hohes Körpergewicht (BMI).
Bei Depressionen treten häufig auch Begleiterkrankungen auf, die beispielsweise den Stoffwechsel betreffen. Forscher ermittelten, ob Anzeichen für beginnende Diabetes- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen je nach Geschlecht unterschiedlich häufig auftraten. Weitere Studien müssen nun klären, ob Früherkennungsmaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen bei Patienten mit Depressionen entsprechend an das Geschlecht angepasst werden sollten.
Mundbakterien können über Schädigungen im Zahnfleisch in die Blutbahn, bei einer geschwächten Blut-Hirn-Schranke auch in das Gehirn eintreten und zu Erkrankungen führen, aber auch indirekt das zentrale Nervensystem beeinflussen. Eine Analyse von Gendaten und Patientendaten zeigte nun einen kausalen Zusammenhang zwischen Mundbakterien und Depression oder Ängsten.
Frauen, die in ihrer Kindheit übergewichtig waren und im Laufe der ersten 40 Jahre ihres Lebens weiter zunahmen, hatten in der vorliegenden Studie ein deutlich erhöhtes Depressionsrisiko im Vergleich zu Frauen, deren Gewicht stabil blieb. Eine frühe Vorbeugung von Übergewicht könnte somit auch vor Depressionen schützen.
Lithium ist eine wirksame Phasenprophylaxe bei Bipolarer Störung und wird auch zur Behandlung bei starken unipolaren Depressionen eingesetzt. Wie unterscheiden sich Patienten, die durch eine längere Lithiumtherapie Nierenprobleme bekommen, von solchen, die dieses Medikament besser vertragen? Neue Ergebnisse deuten auf Begleiterkrankungen, besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen, als wichtig bei der Entwicklung von Nierenproblemen mit Lithium. Bei solchen Vorerkrankungen empfiehlt sich die Überwachung der Nieren unter Lithium also besonders.
Schlafstörungen und Fehl- oder Mangelernährung stellen häufig einen Teil des Symptombilds beim geriatrischen Syndroms dar, zu dem auch die Altersdepression gezählt wird. In Korea untersuchten Forscher mit über 1000 Personen, welchen Einfluss Schlaf und Ernährung auf die Altersdepression haben. Demnach waren Menschen mit mehr Schlafproblemen, aber auch mit stärkerer Mangelernährung, stärker depressiv. Eine Mangelernährung scheint nach dieser Untersuchung jedoch besonders problematisch zu sein. Eine ausgewogene Ernährung zu fördern könnte somit auch zur Prävention oder Besserung von Altersdepression wichtig sein.
Duloxetin ist ein Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer, der unter anderem zur Behandlung bei Depression und Angststörungen eingesetzt wird. Forscher führten nun einen systematischen Review zur Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments durch und zogen nach Bewertung von 32 (Depression) bzw. 11 Studien (Angststörungen) ein positives Fazit
Gibt es Unterschiede psychischer Symptome bei Kindern mit Übergewicht je nach Geschlecht und Alter? Forscher fanden mit wachsendem Alter stärkere psychische Symptome, selbst wenn die Kinder nicht stärker übergewichtig wurden. Übergewicht bei Kindern sollte demnach auch als Risikofaktor für eventuelle aggressive oder depressive Symptome betrachtet werden, die sich nicht mit dem Alter auswachsen, sondern im Gegenteil schwerwiegender werden können.
Wie wichtig es ist, bei Patienten mit Adipositas auch die mentale Gesundheit zu berücksichtigen, zeigen folgende Studienergebnisse aus Großbritannien. Von 363 037 adipösen Personen litten mehr als ein Viertel an einer Depression. Besonders Personen mit einer sehr starken Ausprägung der Adipositas wiesen ein deutlich erhöhtes Risiko für Depressionen auf.