Wie hängen Schilddrüse und rapid cycling bei der Bipolaren Störung miteinander zusammen? Welche Rolle Antikörper gegen die Schilddrüse und ihre Funktion beim schnellen Wechsel depressiver und manischer Phase spielen, ist bislang nicht verstanden. In einer großen Untersuchung wurden nun Blutwerte und klinische Eigenschaften der Bipolaren Störung verglichen. Demnach schien die Funktion der Schilddrüse nicht relevant für ein Auftreten von rapid cycling-Phasen zu sein, wohl aber ein Antikörper, der stärker mit der Überfunktion der Schilddrüse zusammenhängt.
Bipolare Störung und Schilddrüsen-Antikörper: Gibt es da einen Zusammenhang? In dieser bislang größten Studie zum Thema zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Antikörpern gegen das Schilddrüsenenzym TPO und der Bipolaren Störung. Dazu wurden Blutwerte und Erkrankungseigenschaften bei 760 Patienten untersucht und mit über 600 weiteren Personen, entweder Verwandten ersten Grades oder gesunden Kontrollpersonen, verglichen.
Die Prävalenz von Depressionen und Angststörungen sowie die Inzidenz von Depressionen war bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis erhöht. Die psychische Gesundheit der Patienten sollte daher bei der Behandlung berücksichtigt werden.
Bei einer Erkrankung wie der Bipolaren Störung kommen zu den starken Stimmungsschwankungen mit manischen und depressiven Episoden auch Effekte auf die Denkleistung hinzu, die im alltäglichen und sozialen Umgang belastend sind und die Lebensqualität beeinträchtigen. Aber wie sich die Bipolare Störung und geistige Fitness längerfristig auswirken, ist noch nicht klar. Dazu untersuchten kanadische Forscher nun Patienten nach der Erstdiagnose und gesunde Kontrollen über drei Jahre hinweg.
Statine und Denkleistung bei affektiver Störung – dazu gab es bislang wiedersprüchliche Ergebnisse und Hinweise. Forscher analysierten nun Daten einer Studie, in der Patienten mit Bipolarer Störung und unipolarer Depression mit einem Statin oder einem Placebo behandelt wurden. Über 12 Wochen konnte dabei kein nachteiliger Effekt auf Stimmung und Denkleistung durch das Statin festgestellt werden.
Die Behandlung mit Valproat ist bei der Bipolaren Störung nicht selten. Das Antiepileptikum gilt als wirksamer Stimmungsstabilisator, der allerdings nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter eingesetzt werden soll. Ein weiteres Problem mit dem Medikament ist sein Effekt auf das Blutbild. Forscher untersuchten in Taiwan, ob eine ergänzende Behandlung diesen Effekt abmildern kann.
Wie bei starker Gewichtszunahme durch antipsychotische Medikation optimal reagiert werden sollte, ist noch ein viel diskutiertes Forschungsthema. Zur Diskussion stehen ergänzendes Metformin, ein Medikationswechsel sowie Lebensstil-Edukationen mit Fokus auf Ernährung und Bewegung. Diese drei Ansätze verglich nun eine klinische Studie mit Heranwachsenden und fand, dass sowohl Metformin als auch der Behandlungswechsel vielversprechender gegen Übergewicht durch Antipsychotika wirkten als Informationssitzungen.
Wer antipsychotisch behandelt wird oder Menschen kennt, die solche Medikamente einnehmen, ist sicher schon diesem Problem begegnet: Antipsychotika-induzierte Gewichtszunahme. Dieses Problem ist bei weitem nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern mit Risiken für ernste Folgeerkrankungen verknüpft. In einer systematischen Forschungsübersicht bestätigte sich nun das Ergebnis früherer Studien, dass sehr viele Antipsychotika zu rascher und klinisch relevanter Zunahme an Körpergewicht führen – unabhängig von der jeweiligen damit behandelten Erkrankung.
Es gab inzwischen vermehrt Hinweise auf psychische Folgen von COVID-19. In einer Netzwerk-Kohortenstudie mit 70 Mio. Patienten wurden nun gezeigt, dass COVID-19, verglichen mit einer Reihe anderer Krankheiten, das Risiko für psychiatrische Erkrankungen im Zeitraum von bis zu 90 Tagen nach Diagnose erhöht. Es ergaben sich auch Hinweise auf psychiatrische Risikofaktoren für COVID-19. Weitere Studien und vermehrte Aufmerksamkeit für psychiatrische Risikofaktoren und Folgen von COVID-19 sind demnach nötig.
Impfen schützt vor schweren Verläufen und Tod durch COVID-19. Sind geimpfte Personen aber dadurch auch psychisch weniger belastet als zuvor? Eine regelmäßige Befragung in den USA zeigte, dass tatsächlich schon die erste Impfdosis messbar zur psychischen Gesundheit der Teilnehmer beitrug.
Eine detaillierte Beschreibung der neurologischen Effekte der Erkrankung COVID-19 ist wichtig, um die Therapie optimieren zu können. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu erfassen, wie COVID-19 das Gehirn betrifft. Die Studie wurde mit Fallberichts-Portalen der größten britischen Neurowissenschaften-Gesellschaften für Neurologie, Schlaganfall-Medizin, Psychiatrie und Intensiv-Medizin erstellt. Von 125 neurologischen Fallberichten zu Beginn der ersten Welle präsentierten 62 % zerebrovaskuläre Ereignisse und 31 % einen veränderten mentalen Status. Neuropsychiatrische Syndrome traten vermehrt bei jüngeren Patienten auf.
Eine Infektion mit Coronaviren kann zu psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Schlaflosigkeit oder Gedächtnisproblemen führen. Die Symptome könnten auch nach Abklingen der akuten Erkrankung auftreten.
Mit einer Kombination aus Information, Anleitung zur Verschiebung der Schlafphase und medikamentöser Therapie mit Agomelatin wurden junge Patienten mit Depressionen in dieser vorläufigen Untersuchung behandelt. Es deutete sich an, dass ein nicht-normaler Tag-Nacht-Rhythmus, wie er häufig bei Depressionen zu finden ist, normalisiert werden kann und dass das Ausmaß dieser Normalisierung und die antidepressive Wirkung der Gesamtbehandlung in Zusammenhang stehen. Größere Untersuchungen werden nun die Wirksamkeit dieses Ansatzes mit anderen Methoden vergleichen müssen.