Genetische Risikofaktoren sind bei der Behandlung von CLL mit einer Chemoimmuntherapie mit einer schlechteren Prognose verbunden. In einer Analyse von zwei randomisierten Studien haben Wissenschaftler die Wirksamkeit von Ibrutinib mit Chlorambucil beim Vorliegen unterschiedlicher genetischer Risikofaktoren verglichen. In den Studien zeigte sich, dass die Behandlung mit Ibrutinib bessere Ansprechraten und progressionsfreie Überlebensraten unabhängig von den Risikofaktoren erzielte.
In einer rückblickenden Analyse der Behandlungsergebnisse in süditalienischen Kliniken zeigte sich, dass die Behandlung eines Hodgkin-Lymphoms besser zu verlaufen schien, wenn vor einer allogenen Stammzelltransplantation eine Vorbehandlung mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin erfolgte. Zwar waren Komplikationen der Transplantation ähnlich häufig, aber die Krankheit wurde häufiger aufgehalten. Zudem führten Rückfälle der Krebserkrankung seltener zum Tod über drei Jahre nach der Transplantation.
Diese Studie präsentierte Brentuximab Vedotin in Kombination mit einer Chemotherapie als vielversprechende Erstlinien-Behandlung bei fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom. Durch die Zugabe von Brentuximab Vedotin und den Wegfall von Bleomycin hatten die Patienten unter A plus AVD einen Überlebensvorteil und ein geringeres Risiko für Lungenschäden.
In der klinischen Praxis beobachteten Experten, dass Eltrombopag eine gute Hilfe bei der Förderung der Blutplättchenproduktion nach der allogenen Stammzelltransplantation ist. Allerdings ist offenbar eine ungenügende Produktion der transplantierten Plättchenzellen, die die Eltrombopag-Therapie nötig macht, ein Anzeichen für weniger vielversprechende Ergebnisse der Transplantation. Eventuell können Behandlungen zur Unterbindung der Transplantat-gegen-Wirts-Krankheit mit der Förderung Blutplättchen kombiniert zu besseren Aussichten führen.
Die rückfällige und refraktäre adulte T-Zell-Leukämie (ATL) ist eine aggressive Erkrankung mit eher schlechter Prognose. Die klinische Studie mit Mogamulizumab zeigte eine mögliche Verbesserung der Behandlungsoptionen bei akzeptabler Verträglichkeit. Immerhin etwa jeder 10. Patient sprach auf die Therapie an, mit einer Chance, ohne Krankheitsfortschritt weiter leben zu können. Die Substanz wird aktuell in weiteren klinischen Studien, auch zur Behandlung anderer Krebserkrankungen, untersucht.
Ob eine chronisch lymphatische Leukämie (CLL) das blutbildende Knochenmark zerstört, oder aber einen Angriff der eigenen Abwehr auf die Blutplättchen auslöst, kann einen großen Unterschied bei der Therapie des Blutplättchenmangels machen, fanden Forscher. Eltrombopag wirkte in dieser Untersuchung bei 82 % der CLL-Patienten mit Immunthrombozytopenie, bei denen vorherige Behandlungen nicht ausreichten, half aber nur einem Drittel der Patienten mit Knochenmarksinfiltration.
Nach einer Stammzelltransplantation mit fremder (allogener) Zellspende kann ein Angriff durch das Spender-Stammzelltransplantat auftreten: die sogenannte GvHD-Erkrankung. In einer längeren Folgestudie bestätigte sich nun, dass eine Ergänzung der bisher üblichen Standardprophylaxe für diese Komplikation mit Anti-T-Lymphozyt-Globulinen (ATG) eine Verbesserung der Prophylaxe darstellt. Patienten mit akuter Leukämie hatten dadurch bessere Chancen auf rückfallfreies und GvHD-freies Überleben.
Die Ergebnisse einer neuen Studie in den USA zeigten, dass Guadecitabin bei mehr als der Hälfte der Patienten mit zuvor unbehandelter akuter myeloischer Leukämie (AML) wirkte. Eine Behandlung mit niedriger Dosis (60 mg/m2) bei Einnahme über 5 Tage schien am besten. Mit diesen Voraussetzungen läuft aktuell bereits eine großangelegte Studie der Phase 3.
Fazit einer rückblickenden Analyse klinischer Ergebnisse von 91 Patienten mit rückfälliger akuter myeloischer Leukämie (refraktäre AML): die Stammzelltransplantation scheint derzeit die bestmögliche Behandlungsoption zu sein. Dabei besteht sogar die Chance auf Heilung. Passende Stammzellspender zu finden ist daher von wesentlicher Bedeutung.
Das Medikament Decitabin zur Behandlung des myelodysplastischen Syndroms kann wegen schlechter Bioverfügbarkeit nicht gut als Tablette aufgenommen werden. Mit dem CDA-Hemmer Cedazuridin soll es stabilisiert werden. In dieser patientenfreundlicheren oralen Kombination erreichte es in einer neuen Phase I-Studie Blutkonzentrationen vergleichbar zur üblichen intravenösen Therapie mit vergleichbaren klinischen Ergebnissen.
Die Studie zeigt, dass die Therapie aus Ixazomib plus Lenalidomid und Dexamethason bei Patienten mit rückfälligem und schwer behandelbarem Multiplen Myelom (einem malignen Lymphom) wirksam sein kann. Gegenüber einer Behandlung mit Placebo verbesserte Ixazomib auch bei Patienten mit hochriskanten, genetischen Veränderungen das Überleben ohne Krankheitsfortschritt.
In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Zanubrutinib, einem Bruton-Tyrosinkinase-Hemmer der zweiten Generation, bei der Behandlung von zuvor unbehandeltem CLL und SLL untersucht. Das Medikament wurde mit Bendamustin/Rituximab veglichen. Zanubrutinib zeigte eine höhere progressionsfreie Überlebensrate bei einem akzeptablen Sicherheitsprofil.
In der finalen Analyse der Ergebnisse einer Phase-III-Studie wurde die Wirkung von Ibrutinib/Obinutuzumab mit einer Chemoimmuntherapie (Chlorambucil, Obinutuzumab) verglichen. Die Studie zeigte, dass bei der Behandlung mit Ibrutinib/Obinutuzumab ein längeres progressionsfreies Überleben erreicht wurde. Zudem war die Rate minimaler Resterkrankung (MRD) bei Ibrutinib/Obinutuzumab höher als bei der Chemoimmuntherapie.