In einer großen US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen war das Risiko für die Parkinson-Krankheit nicht davon beeinflusst, ob Frauen an Migräne litten oder nicht. Weder die Art der Migräne noch die Häufigkeit der Migräneattacken waren mit dem Parkinson-Risiko assoziiert. Dies soll nun auch bei Männern mit und ohne Migräne untersucht werden.
Frühere Studien konnten bereits einen wechselseitigen Zusammenhang zwischen Migräne und einer Schilddrüsenunterfunktion aufzeigen. Eine polnische Studie über 928 Patienten deutet nun darauf hin, dass eine Funktionsstörung der Schilddrüse den Verlauf einer Migräneerkrankung beeinflussen könnte und mit ihrer Chronifizierung assoziiert ist.
Eine aktuelle Studie aus Spanien hat sich mit der Frage beschäftigt, ob es nach einer SARS-CoV-2-Infektion oder einer COVID-19-Impfung zu einer Verschlechterung von Migräne kommt.
Eine aktuelle Studie aus den USA konnte zeigen, dass die Erhöhung der Menge an Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung zu einer Verringerung der Begleitsymptome von Migräneattacken beitragen kann.
Eine randomisierte, kontrollierte Studie aus Italien hat die Wirksamkeit zweier Ernährungsinterventionen zur Migräneprophylaxe untersucht. Dabei war eine sehr kalorienarme ketogene Diät einer hypokalorischen ausgewogenen Diät überlegen.
Eine Analyse über 38 Echtwelt-Studien ermittelte, dass die monoklonalen Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor zur Migräneprophylaxe besonders bei Patienten vielversprechend zu sein scheinen, bei denen auch Triptane wirken und die einseitige Migränekopfschmerzen haben. Risikofaktoren für eine Migräne-Chronifizierung wie Adipositas oder Depression sollten demnach hingegen gezielt behandelt werden, sie reduzierten die Chance einer Wirksamkeit der Migräneantikörper.
Die Bipolare Störung und Migräne treten häufig gemeinsam auf. Klinische Studien deuten auf mehr Rückfälle bei bipolaren Personen mit Migräne unter Lithium. Daten von 538 Patienten mit Bipolarer Störung Typ 1 zeigten nun Therapie-unabhängig stärkere Symptome der Patienten mit Migräne. Unter Lithium kam es in der Migräne-Gruppe zu stärkeren Manien.
Nach neuen Studiendaten könnten entzündliche Prozesse bei Kopfschmerz eine messbare Rolle spielen. Speziell mithilfe des im Speichel nachweisbaren entzündungsfördernden IL1-β konnten Kopfschmerzpatienten und Kontrollpersonen unterschieden werden. Die genaue Rolle entzündlicher Prozesse bei Kopfschmerzerkrankungen ist zwar noch nicht abschließend klar, könnte demnach eventuell neue Behandlungsansätze, beispielsweise mit speziellen Entzündungshemmern, hervorbringen.
Forscher untersuchten den Schlaf bei Migräne mit Schwindel (vestibuläre Migräne) und verglichen sie mit Migränepatienten ohne Schwindelsymptome und gesunden Kontrollen. Bei beiden Arten von Migräne bestehen demnach messbare Probleme mit der Schlafregulation, die sich auf Erholung und Stress nachteilig auswirken können und auch bei der Behandlung der jeweiligen Migräneart mit berücksichtigt werden sollten.
Migräne tritt als häufigste neurologische Störung in der Bevölkerung auf, allerdings auch oft in Begleitung des Reizdarmsyndroms. Da es bisher an Ernährungsrichtlinien für die Kombination dieser beiden Krankheiten fehlt, wurde in dieser Studie untersucht, welche Nährstoffe hilfreich sein könnten.
Forscher untersuchten bei Patienten mit Depression, ob sie unter Schmerzen litten und ob dies mit einer Migränediagnose in Zusammenhang stand. Patienten mit Depression und Migräne mit aktiven Kopfschmerzen in der letzten Woche litten demnach häufiger unter weiteren körperlichen Schmerzen und erreichten seltener im untersuchten Zeitraum eine Remission von der Depression. Die Autoren empfehlen daher eine stärker übergreifende Therapie von Migräne und Depression.
In der Pathophysiologie der Migräne scheint unter anderem ein Energie-Defizit des Gehirns und eine Einschränkung der Mitochondrien-Funktion eine Rolle zu spielen. Ketonkörper wie Beta-Hydroxybutyrat (BHB) sind Energiequellen, die unabhängig von Mitochondrien genutzt werden können und als mögliche Migräneprophylaxe diskutiert werden. Eine randomisierte Studie fand nun, dass manche Migräne-Patienten auffällige Stoffwechsel-Marker, im Sinne einer „metabolischen Migräne“ aufwiesen und diese Personen auch auf eine Nahrungsergänzung mit BHB ansprachen.
Migräne zeichnet sich bei vielen Patienten nicht nur durch starke Kopfschmerzen aus, es kommen auch weitere Symptome vor. Wie sich diese Symptome abseits der Kopfschmerzen in den verschiedenen Phasen der Migräneattacke verhalten und verändern, wurde in dieser Studie eingehender untersucht.