In einer großen US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen war das Risiko für die Parkinson-Krankheit nicht davon beeinflusst, ob Frauen an Migräne litten oder nicht. Weder die Art der Migräne noch die Häufigkeit der Migräneattacken waren mit dem Parkinson-Risiko assoziiert. Dies soll nun auch bei Männern mit und ohne Migräne untersucht werden.
Die Behandlung mit Onabotulinumtoxin-A führte auch nach langfristiger Behandlung über mehr als 5 Jahre zu anhaltender Reduktion der Häufigkeit von Migräneattacken. Dabei kamen keine neuen Sicherheitsbedenken auf.
Eine koreanische Kohortenstudie zeigte, dass Statine die Wahrscheinlichkeit von Migräneattacken reduzieren könnten. Die Wirksamkeit variierte unter anderem mit Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum.
Der Migräne-Antikörper Fremanezumab war nach Zwischenanalyse über 318 Patienten in der italienischen Alltagspraxis über 6 Monate wirksam und sicher. Etwa 80 % der Patienten erreichten die italienischen Kriterien für eine Fortbehandlung nach Monaten 3 und 6.
Die Wirksamkeit und Sicherheit einer sich im Mund auflösenden Tablette mit Rimegepant konnte in einer Phase-3-Untergruppenanalyse über 1 075 Patienten mit Migräne in China bestätigt werden.
Elektrische Neuromodulation kann die Prozesse im Gehirn beeinflussen, die eine Migräne antreiben. Ein Neuromodulations-Armband erreichte bei 83 Jugendlichen mit Migräne über 3 Monate zusätzlich zur akuten Linderung eine Reduktion um 5 Migränetage.
Eine Analyse über insgesamt mehrere Millionen Frauen und deren Kinder in den USA fand ein höheres Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern, die in der Schwangerschaft dem Antiepileptikum Valproat ausgesetzt worden waren. Topiramat und Lamotrigin schienen das Risiko hingegen nicht zu erhöhen.
Zavegepant ist ein Arzneistoff aus der Wirkstoffklasse der Gepante. Laut eines aktuellen Überblicksartikels ist Zavegepant-Nasenspray zur akuten Migränebehandlung sicher und wirksam.
Eine randomisierte, kontrollierte Studie aus Italien hat die Wirksamkeit zweier Ernährungsinterventionen zur Migräneprophylaxe untersucht. Dabei war eine sehr kalorienarme ketogene Diät einer hypokalorischen ausgewogenen Diät überlegen.
Etwa 60 % der Frauen mit Migräne reagieren auf die hormonellen Veränderungen rund um die Menstruation. Ein systematischer Review ermittelte nun über 16 Beobachtungsstudien, ob sich menstruelle Migräne und Migräne in Zusammenhang mit anderen Triggern klinisch unterscheiden. Die Analyse erbrachte Hinweise, dass hormonelle Trigger im Schnitt mit häufigeren Attacken mit beeinträchtigenden Begleitsymptomen assoziiert sind, die Migräne öfter in jüngerem Alter und mit familiärer Häufung auftritt.
Eine Analyse über 38 Echtwelt-Studien ermittelte, dass die monoklonalen Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor zur Migräneprophylaxe besonders bei Patienten vielversprechend zu sein scheinen, bei denen auch Triptane wirken und die einseitige Migränekopfschmerzen haben. Risikofaktoren für eine Migräne-Chronifizierung wie Adipositas oder Depression sollten demnach hingegen gezielt behandelt werden, sie reduzierten die Chance einer Wirksamkeit der Migräneantikörper.
Zentraler Aspekt bei der Einschätzung der Wirksamkeit einer Migräneprophylaxe ist bislang die Zahl der monatlichen Kopfschmerztage. Ein Fallbericht einer schwedischen Patientin mit chronischer Migräne zeigt jedoch, dass die Optimierung der Therapie mit den neuen Migräne-Antikörpern individuell auch andere Wirksamkeitsparameter berücksichtigen sollte.
Eine prospektive Analyse von Real-World-Daten in Griechenland zur Migräneprophylaxe Fremanezumab zeigte gute Wirksamkeit sowohl bei 97 Patienten mit hochfrequent-episodischer, als auch bei 107 Patienten mit chronischer Migräne, bei gutem Sicherheitsprofil. 83,5 % der Personen mit episodischer und 62,6 % der Personen mit chronischer Migräne konnten die Zahl monatlicher Kopfschmerztage mit der Prophylaxe mindestens halbieren.