Elektrische Neuromodulation kann die Prozesse im Gehirn beeinflussen, die eine Migräne antreiben. Ein Neuromodulations-Armband erreichte bei 83 Jugendlichen mit Migräne über 3 Monate zusätzlich zur akuten Linderung eine Reduktion um 5 Migränetage.
Elektrische Neuromodulation stellt eine nicht-pharmakologische Option zur Akutbehandlung der Migräne dar. Mit jugendlichen Migränepatienten wurde nun eine Form dieser Neuromodulation untersucht, bei der am Oberarm periphere Nerven stimuliert werden, um den Schmerz im Kopf zu hemmen. Die unkontrollierte Studie erbrachte vielversprechende, vorläufige Ergebnisse zur Schmerzlinderung und Schmerzfreiheit nach 2 Stunden bei Heranwachsenden mit akuter Migräne.
Eine Pilotstudie ermittelte, ob Melatonin zur Akutbehandlung von Migräne bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse deuten auf einen Effekt höherer Dosis relativ zum Körpergewicht und von kurzem Schlaf nach Einnahme des Mittels. Allerdings war die Abbruchrate recht hoch. Weitere Studien sollen folgen.
Der genau Pathomechanismus der Migräne ist bisher immer noch ungeklärt. Allerdings ist bekannt, dass bei Kindern Milch einen positiven Einfluss auf chronische Erkrankungen haben kann. Demnach wurde dieser Effekt auch im Fall von Migräne bei Kindern untersucht.
Ferien, Lockdown, Distanzlernen – gerade jetzt wäre nicht nur die Chance, digitales Lernen zu verbessern oder gar zu ermöglichen, sondern auch einige andere Verbesserungen am System „Schule“ vorzunehmen. Dazu gehört auch die Diskussion um die Startzeit am Morgen, die gerade für Jugendliche mit ihrem entwicklungsbiologisch zu jüngeren Kindern und Erwachsenen verschobenen Tag-Wach-Rhythmus meist deutlich zu früh ist. Die renommierte Migräneexpertin Dr. Amy Gelfand untersuchte nun die gesundheitlichen Konsequenzen eines frühen oder späten Unterrichtsstarts am Beispiel jugendlicher Migränebetroffener in den USA.
Kopfschmerzen und Migräne tauchen nicht nur im Erwachsenenalter auf, sondern auch schon bei Kindern. Wie sich vor allem in dieser Altersgruppe Änderungen des täglichen Verhaltens auf diese neurologische Störung auswirken, sodass die Gabe von Medikamenten vermieden werden kann, wurde in dieser Studie untersucht.
Topiramat ist eine mögliche Prophylaxemedikation bei pädiatrischer Migräne. Iranische Forscher untersuchten nun, ob die Wirksamkeit in Kombination mit wöchentlicher Vitamin D-Ergänzung erhöht werden könnte. Die randomisierte, einzelverblindete Studie mit 57 Kindern mit Migräne fand eine größere Reduktion von Kopfschmerzfrequenz, -schwere und -dauer in der Kombinationsbehandlung im Zeitraum von zwei Monaten.
Zusammenfassend fanden die Neurologen einer amerikanischen Kinderklinik eine gute Wirksamkeit von kontinuierlich verabreichtem Valproat bei kleinen Patienten mit Status migraenosus. Das Mittel war in dieser Form sicher und gut verträglich und erreichte die Schmerzfreiheit bei der Mehrzahl der Kinder.
Ziel der vorliegenden Studie war es, bei Kindern und Jugendlichen zu ermitteln, wie gut die Diagnose Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK) nach älteren (ICHD-2) und neueren (ICHD-3) Kriterien gestellt werden kann. In der neueren Version entfiel das Kriterium, dass Entzug den Kopfschmerz lindern soll. Die Forscher ermittelten daher auch, ob die Therapieeffekte durch Medikamentenentzug die Diagnose stützten. Die MÜK-Diagnose nach neueren Kriterien erhielten 76 % der Kinder, der Entzug half aber nur etwa der Hälfte der jungen Patienten. Die Autoren sehen keinen Vorteil durch die Kriterienanpassung, durch die zwar mehr MÜK-Diagnosen gestellt werden können, aber nicht mehr Klarheit für die Behandlung gewonnen wird.
In einem systematischen Review mit Meta-Analyse ermittelten Forscher nun die bisherige Evidenz für einen Einsatz des Schlafhormons Melatonin in der Migräne-Prophylaxe, da der Tag-Nacht-Rhythmus bei Migräne häufig gestört ist. Die Literaturrecherche ergab 11 Fall-Kontroll-Studien, zur Prävention von Migräne mit Melatonin fanden die Forscher 7 randomisiert kontrollierte und 9 nicht-randomisierte Studien. Im Vergleich zu Placebo könnte demnach Melatonin einen möglichen Vorteil bei der Prophylaxebehandlung der Migräne bei Erwachsenen bieten. Bessere Studien sind allerdings nötig.
Onabotulinumtoxin A ist zur Prophylaxe chronischer Migräne bei Erwachsenen zugelassen. Aktuell gibt es Bemühungen, eine Zulassungserweiterung auch für Jugendliche zu erreichen. Eine aktuelle Multizentrenstudie zeigte gute Verträglichkeit, aber keine bessere Hilfe als mit einem Placebo. Weitere Studien mit mehr Teilnehmern sollen klären, ob die Therapie doch eine Chance darstellen könnte.
Forscher befragten Jugendliche in den USA, die angaben, schon einmal E-Zigaretten genutzt zu haben, welche gesundheitlichen Symptome sie in einer bestimmten Zeit bemerkt hatten. Die meisten jugendlichen E-Zigaretten-Raucher hatten tatsächlich Symptome festgestellt. Typisch könnten demnach besonders Kopfschmerzen oder Migräne sein. Andere Tabaknutzung führte stattdessen eher zu anderen Symptomen, wie etwa Kurzatmigkeit.
Lasmiditan ist ein selektiver Serotoninrezeptor-Agonist, der zur Akutbehandlung von Migräne entwickelt und in den USA bereits für Erwachsene zugelassen ist. Nun erfolgte ein wichtiger Schritt für die Behandlung von pädiatrischer Migräne in einer offenen 2-Kohortenstudie. Die Pharmakokinetik, Sicherheit und Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren wurde nach einmaliger Dosierung untersucht. Demnach sollte Lasmiditan gewichtsabhängig dosiert werden. Es gab keine neuen Sicherheits- oder Verträglichkeitsbedenken.