Vitamin D hat antiinflammatorische Effekte. Ob erhöhte Mengen an Vitamin D bei Multipler Sklerose aber hilft, ist bisher noch weitgehend unklar. In einer klinischen Studie wurde die Wirkung von hochdosiertem Vitamin D im Vergleich zu Placebo ergänzend zur Behandlung mit Beta-Interferon untersucht. Im NEDA-3-Wert zeigte sich kein Unterschied zwischen Placebo und Vitamin D nach 48 Wochen, bildegebende Daten deuteten jedoch auf mögliche Vorteile der Ergänzungsbehandlung.
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Peginterferon bei schubförmig remittierender Multipler Sklerose wurde bereits in der klinischen Studie ‚ADVANCE‘ überprüft. Ziel einer neuen unter der Leitung von Neurologin Dr. Hung im medizinischen Fachjournal ‚BMC Neurology‘ veröffentlichten Analyse der ADANCE-Daten war es nun auch aufgrund der Bildgebungsdaten zu ermitteln wie viele Patienten über den gesamten Studienzeitraum von 2 Jahren ohne Krankheitsaktivität waren.
In der klinischen Studie MS-STAT konnte gezeigt werden, dass eine hohe Dosierung von Simvastatin den auf das Jahr umgerechneten Verlust an Nervengewebe im Gehirn (Atrophie) bei Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose reduzieren kann. In der Studie von Dr. Chan und Kollegen unter Leitung des Neurologen Dr. Chataway am Multiple Sklerose-Zentrum des University College London in Großbritannien analysierten nun die Ergebnisse der MS-STAT-Studie mit Fokus auf neuropsychiatrische Symptome und die Entwicklung der Denkleistung bei den behandelten Patienten.
Eines der frühen Anzeichen dafür, dass die Multiple Sklerose (MS) das Nervensystem angreift, kann eine Sehstörung sein. Zusätzlich zeigte sich beim Vergleich der blutgefäßreichen Aderhaut des Auges (die Choroidea) zwischen Gesunden und MS-Patienten, dass die Aderhaut des gesunden Auges typischerweise deutlich dicker ist. Ob das recht neue Mittel Fingolimod den Augen bei MS-Patienten nun eher schaden oder helfen kann, untersuchten die Wissenschaftler um Prof. Kal nun an der Universitätsklinik der Stadt Konya in der Türkei.
Erschöpfung, die bei Gesunden oft mit einer Tasse Kaffee und einer kleinen Erholungspause gelöst werden kann, ist bei Multipler Sklerose eine ungleich schwerwiegendere Problematik. Welche Behandlungsoptionen dafür wissenschaftlich gestützt sind, war bisher allerdings unklar. Die aktuelle Forschung zu dieser Frage wurde daher von Dr. Yang und wissenschaftlichen und klinischen Kollegen von der Chongqing Medizinischen Universität in China (2017) in einer Übersichtsstudie zusammengestellt und analysiert.
Natalizumab gilt als eines der wirksamsten Medikamente zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose. Typischerweise treten nur selten Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff statt. Monatliche Infusionen werden gehen auch meistens nicht mit vermehrten Infekten einher. Wie sicher ist es aber bei langfristiger Anwendung, außerhalb der Welt der klinischen Studien? Dies wurde nun in einer Studie von Neurologen um Dr. Correia vom Zentralen Klinikum der Universität von Coimbra in Portugal untersucht.
Aggressive Multiple Sklerose reagiert nicht immer auf klassische Behandlungen. Ob personalisierte Stammzelltransplantation in diesen Fällen besser helfen kann, haben Muraro et al. (2017) nun in einer Multicenter-Studie untersucht.
Multiple Sklerose hinterlässt Gehirnschäden, die im Kernspintomographen sichtbar werden. Ob das immunomodulatorische Medikament Glatirameracetat nicht nur die Zahl der Krankheitsschübe reduzieren, sondern auch positiv auf Gehirnläsionen einwirken kann, haben Khan et al. (2017) nun ein einer multinationalen Studie untersucht.
Multiple Sklerose-Symptome wie Fallfuß und Gehbehinderung können mit PR-Fampridin behandelt werden. Die langfristigen Auswirkungen dieser Medikation auf die Patienten-Mobilität wurden nun erstmals in der Studie von Filli et al. (2017) untersucht.
Patienteneinschätzungen können in klinischen Studien wertvolle Informationen über die körperliche und psychische Belastung einer Erkrankung wie der Multiplen Sklerose geben. In der Studie von Dr. Liu und Kollegen von der Forschungsabteilung der Pharmafirma Biogen in Boston in den USA und Neurologischen Kliniken sollten diese Erkenntnisse aus der DECIDE-Studie zum Vergleich der Wirkstoffe Daclizumab und Beta-Interferon nun um Bewertungen durch die Patienten ergänzt werden.