Weltweit steigt das Alter von Frauen, das sie bei der Geburt ihres ersten Kindes haben. Dazu tragen höhere Bildung, beruflicher Werdegang und finanzielle Rahmenbedingungen, aber auch Veränderungen von Gesellschaft und Beziehungen eine große Rolle. Familienplanung und Sexualerziehung haben sich an diese veränderten Rahmenbedingungen noch nicht angepasst; immer noch stehen Verhütung und Vermeidung sexuell übertragbarer Erkrankungen im Vordergrund. Kenntnisse zur altersbedingten Abnahme der Fruchtbarkeit (Fertility Awareness) und Fertilitätsprävention fehlen häufig. Verfahren zur Kryokonservierung (Verfahren zum Einfrieren) von Eizellen stellen eine gut etablierte Technik zum Erhalt der Fruchtbarkeit dar.
Bei Patientinnen mit dem polyzystischen Ovarien (PCO)-Syndrom kommen durch Zysten an den Eierstöcken Symptome wie unregelmäßige Monatsblutungen, Akne und Hirsutismus vor. Zusätzlich treten aber auch metabolische Störungen, wie Fehlfunktion des Lipidmetabolismus, auf. Dieser steht nun unter Verdacht, die assistierte Reproduktionstechnologie zu beeinträchtigen.
Mehrere Studien zeigen mittlerweile, dass Stress zu Unfruchtbarkeit führen kann. Der unerfüllte Kinderwunsch führt wiederum zu psychischer Belastung – ein Kreislauf. Andererseits sind künstliche Befruchtungen mit einem hohen Maße psychischem und physischem Stress verbunden. Wissenschaftler aus Schweden untersuchten jetzt, ob der Stress während einer In-Vitro-Fertilisation den Erfolg der Behandlung gefährden kann. Stress entsteht bei großer körperlicher oder seelischer Belastung und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.
Die Studie zeigte, dass der Monat oder die Jahreszeit keinen Einfluss auf klinische, also im Ultraschall nachweisbare Schwangerschaft hatte. Dabei wurden sowohl Transfer mit frischen als auch aufgetauten Embryonen untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mittelmeerdiät einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben könnte und den Erfolg einer künstlichen Befruchtung verbessern könnte. Aussagen über fettleibige Frauen kann die Studie allerdings nicht treffen. Die Mittelmeerdiät gilt jedoch im Allgemeinen als gesunde und ausgewogene Ernährungsform.
Die Mittelmeerdiät könnte positiv auf den Ablauf einer künstlichen Befruchtung wirken. Auf die tatsächliche Schwangerschaftsrate hatte die Diät allerdings keinen Einfluss.
Die Studie zeigte, dass das metabolische Syndrom negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit bei Frauen mit PCO-Syndrom haben kann. Auch eine künstliche Befruchtung könnte dadurch beeinflusst werden.
In bisherigen Studien zeigte sich, dass bei Kinderwunschbehandlungen der Transfer gefrorener Embryos effektiver war als der von aufgetauten. Nun stellt sich die Frage, ob zur Vorbereitung der Gebärmutter eine milde Stimulation oder ein künstlicher Zyklus bei Frauen mit PCOS sinnvoller ist.
Frauen, die eine IVF erhalten, haben ein höheres Level an Stress, Angststörungen und Depressionen als die Allgemeinbevölkerung. Eine erhöhte psychologische Belastung durch die Unfruchtbarkeit senkte auch den Erfolg einer IVF. Eine psychologische Betreuung der Betroffenen könnte den Erfolg einer IVF erhöhen.
Frauen mit PCO-Syndrom nahmen während einer Ovulationsinduktion durchschnittlich 2,2 kg zu, unabhängig von der Medikation. Die Gewichtszunahme war jedoch nicht mit der Lebendgeburtenrate assoziiert.
Übergewicht und Adipositas könnten den Erfolg einer künstlichen Befruchtung mit dem Agonistenprotokoll verringern beziehungsweise das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Vor einer künstlichen Befruchtung könnten daher Maßnahmen in Betracht gezogen werden, die das Gewicht reduzieren.
Die Studie zeigte, dass das metabolische Syndrom negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit bei Frauen mit PCO-Syndrom haben kann. Auch eine künstliche Befruchtung könnte dadurch beeinflusst werden.
Der väterliche BMI hatte einen unabhängigen Einfluss auf das Geburtsgewicht der Kinder aus einer künstlichen Befruchtung mit gefrorenen Embryonen. Übergewicht oder Adipositas beim Vater waren unabhängige Risikofaktoren für große und schwere Neugeborene.