Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakrebs haben die Möglichkeit, den Krebs zunächst aktiv zu beobachten, statt sich sofort einer Behandlung zu unterziehen. Bei einigen Patienten, die sich dennoch für eine Operation entschieden haben, stellte sich jedoch nach der Operation heraus, dass der Krebs aggressiver und weiter fortgeschritten war als zuvor angenommen, sodass die Behandlung tatsächlich nötig gewesen war.
Der PSA-Test zur Krebsfrüherkennung ist umstritten. Die vorliegende Studie befasste sich mit dem Nutzen und den Risiken, die eine standardmäßige Anwendung des PSA-Tests zur Früherkennung von Prostatakrebs mit sich bringt. Hierfür sichteten die Wissenschaftler bereits veröffentlichte Studien zu dieser Thematik und fassten deren Ergebnisse zusammen.
Prostatakrebs ohne körperliche Eingriffe diagnostizieren oder zumindest viele unnötige Biopsien ersparen zu können, ist eines der Ziele der Prostatakrebs-Forschung. Wissenschaftler aus den Niederlanden stellten nun erste Ergebnisse zu einer elektronischen Nase vor, die Prostatakrebs an der ausgeatmeten Luft erkennen soll.
Bezüglich der Ängste, der wahrgenommenen Schwere der Erkrankung und der Therapiewahl machte es einen Unterschied, ob der low-grade Prostatakrebs mit Gleason Score 6 oder Grade Group 1 bezeichnet wurde. Diese Unterschiede nahmen jedoch ab, wenn die Männer mehr über die Erkrankung aufgeklärt wurden.
Diabetes, Bluthochdruck, Bauchfett und erhöhte Blutfette – das Metabolische Syndrom – wirkten sich negativ auf den Krankheitsverlauf und das Operationsergebnis der Prostatakrebs-Patienten aus. Außerdem hatten Männer mit Metabolischem Syndrom ein höheres Risiko, dass sich der Krebs nach der Operation als aggressiver herausstellte als zuvor angenommen. Dies waren die Ergebnisse der vorliegenden Studie.
Von einem Metabolischen Syndrom sind Personen betroffen, wenn sie mehrere Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Bauchfett und erhöhte Blutfette aufweisen. Dies kann ich auch in Bezug auf Prostatakrebs negativ auswirken, wie die vorliegende Studie zeigte. Prostatakrebs-Patienten hätten nämlich ein größeres Risiko, dass sich der Krebs nach der Operation als aggressiver und weiter fortgeschritten herausstellte als angenommen, wenn sie zusätzlich unter dem Metabolischen Syndrom litten.
Bei der Einteilung von Prostatakrebs-Patienten in Risikofruppen war mittleres Risiko nicht gleich mittleres Risiko. Prostatakrebs-Patienten mit einem günstigen mittleren Risiko hatten eine vergleichbare Prognose wie Patienten mit niedrigem Risiko und eine bessere Prognose als Patienten mit einem ungünstigen mittleren Risiko.
Caveolin-1 wird bei Prostatakrebs in den Tumorzellen überexprimiert. Um den Zusammenhang zwischen dem membranständigen Protein und Prostatakrebs zu untersuchen, haben Wissenschaftler eine Meta-Analyse von aktuellen Studien durchgeführt. Hierbei wurde die Assoziation einer erhöhten Expression mit einem ungünstigen klinisch-pathologischen Status festgestellt. Das Protein könnte möglicherweise als neuer Tumormarker eingesetzt werden.
Bei Erstdiagnose und bei einem Rückfall eines Prostatakrebses kann ein bildgebendes Verfahren mit dem Radiopharmakon 68Ga-PSMA-11 helfen, das Ausmaß der Erkrankung besser einzuschätzen. Laut der vorliegenden Studie wurde daher auch bei vielen Patienten nach dieser Untersuchung die strahlentherapeutische Behandlungsstrategie geändert.
Überdiagnosen sind ein häufig auftretendes Problem bei der Prostatakrebsvorsorge. Eine MRT-gesteuerte Biopsie könnte das Risiko, klinisch nicht relevanten Krebs zu detektieren, verringern. Wissenschaftler haben daher in einer Nichtunterlegenheits-Studie zwei Verfahren verglichen, von denen eines eine MRT-gesteuerte Biopsie beinhaltete. Beide Verfahren waren gleich gut geeignet, um klinisch signifikanten Krebs zu erkennen, jedoch kam es bei der MRT-gesteuerten Biopsie seltener zu Überdiagnosen als bei der Standardbiopsie.
Um die richtige Therapie bei einem Krankheitsrückfall nach Bestrahlung oder Operation der Prostata wählen zu können, ist es wichtig, zu wissen, wo die Krebszellen im Körper verblieben sind. Mit dem Radiopharmakon 68Ga-PSMA war es in der vorliegenden Studie bei den meisten Männern mit biochemischem Rezidiv möglich, die Krebszellen ausfindig zu machen.
Prostatakrebs-Patienten mit intermediärem oder hohem Risiko unterzogen sich einer Ganzkörper-MRT. Bei 7 % wurden auf diesem Weg Knochenmetastasen entdeckt.
Auch wenn der Prostatakrebs bereits lokal fortgeschritten ist, stellt eine Operation eine mögliche Behandlungsmethode dar. Etwas mehr als die Hälfte der Patienten blieben während des Studienzeitraums von einem Krankheitsrückfall verschont. Wissenschaftler identifizierten in der vorliegenden Studie Faktoren, die das Risiko für einen Krankheitsrückfall nach der Operation erhöhten.