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BCG-/Tuberkulose-Impfung: Kein Schutz vor COVID-19-Sterblichkeit
Original Titel:
BCG vaccination at birth and COVID-19: a case-control study among U.S. military Veterans
- Kann die BCG-/Tuberkulose-Impfung vor COVID-19-Sterblichkeit schützen?
- Analyse medizinischer Daten von über 400 000 US-Veteranen
- Fall-Kontroll-Design in einer retrospektiven Kohorte
- Mortalität bei COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus
- Alter wichtigster Einflussfaktor
- Kein Zusammenhang zwischen BCG-Impfung und Mortalität bei COVID-19
DGP – Die vorliegende Studie nutzte anonymisierte medizinische Daten von US-Militär-Veteranen in einem Fall-Kontroll-Design in einer retrospektiven Kohorte, um die Mortalität bei COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 zu ermitteln und zu bestimmen, ob eine Tuberkulose-Impfung (BCG) hierbei eine Rolle spielen könnte. Diese Analyse konnte die Hypothese, dass die BCG-Impfung in der Kindheit einen Schutz gegen COVID-19 bieten könnte, nicht unterstützen.
In den frühen Phasen der Coronavirus-Pandemie schienen manche Länder eine geringere Sterblichkeitsrate aufzuweisen als andere. Eine von vielen Theorien, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen könnten, waren Impfungen, die in manchen Ländern in der Kindheit üblich sind oder in bestimmten Altersgruppen früher waren. Besonders die BCG-Impfung (Bacillus Calmette–Guerin), die zum Schutz vor Tuberkulose eingesetzt wird, schien eventuell einen Einfluss auf die COVID-19-Sterblichkeit zu haben. Dies zeigte sich in epidemiologischen Studien im Ländervergleich. Jedoch waren solche Studien lediglich geeignet, eine Hypothese zu generieren. Die konkrete Prognose für individuelle Personen mit und ohne BCG-Impfung müssen jedoch andere Studienformen prüfen.
Kann die BCG-/Tuberkulose-Impfung vor COVID-19-Sterblichkeit schützen?
Die vorliegende Studie nutzte anonymisierte medizinische Daten von US-Militär-Veteranen in einem Fall-Kontroll-Design in einer retrospektiven Kohorte, um die Mortalität bei COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 zu ermitteln. Als Kontrolle dienten zufällig ausgewählte Veteranen, die nicht an COVID-19 erkrankt waren. Aus der Kombination von Herkunftsland und Geburtsjahr wurde eingeschätzt, ob die Personen in der Kindheit den BCG-Impfstoff erhalten hatten.
Analyse medizinischer Daten von über 400 000 US-Veteranen
Die Studie umfasste 263 039 Kontrollen ohne Coronavirus-Infektion und 167 664 COVID-19-Patienten, von denen 5 016 verstarben. Das Risiko, an COVID-19 zu versterben (Case-fatality rate, CFR) stieg deutlich mit dem Alter an und und war höher bei Männern (CFR: 3,4 %) als bei Frauen (CFR: 0,8 %). Das Risiko schien zudem bei den Personen höher zu sein, die wahrscheinlich keine BCG-Impfung in der Kindheit erhalten hatten (CFR: 3,2 %) im Vergleich zu Personen, die geimpft wurden (CFR: 0,8 %). Das Risiko einer Coronavirus-Infektion (Odds Ratio, OR) in Abhängigkeit von einer BCG-Impfung betrug 1,07 (95 % KI: 1,03 – 1,11). Bei Berücksichtigung des jeweiligen Alters als wichtigsten Einflussfaktor bei COVID-19 betrug die Risikorate (RR) jedoch 0,86 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,63 – 1,18) für den Zusammenhang zwischen BCG-Impfung und Mortalität bei COVID-19. Weitere Analysen dazu, ob höheres Alter den Einfluss der Impfung reduziert haben könnte, zeigten jedoch auch keinen Vorteil der Impfung gegenüber der COVID-19-Sterblichkeit in jüngeren Altersgruppen.
Kein Zusammenhang zwischen BCG-Impfung und Mortalität bei COVID-19
Diese Analyse konnte demnach die Hypothese, dass die BCG-Impfung in der Kindheit einen Schutz gegen COVID-19 bieten könnte, nicht unterstützen.
[DOI: 10.1080/21645515.2021.1981084]
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