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Monotherapie bei rheumatoider Arthritis: Häufig mit JAKi, meist wegen Kombi-Unverträglichkeit

Original Titel:
Rheumatoid arthritis monotherapy in the Jak inhibitors Era. Current prevalence and associated factors in a multicenter study

Kurz & fundiert

  • Was führt zu einer RA-Monotherapie, und womit wird monotherapeutisch behandelt?
  • Querschnittsstudie in Brasilien
  • Behandlungen in Monotherapie seit 2013
  • 505 Patienten mit rheumatoider Arthritis
  • Zunehmende Häufigkeit von Monotherapien
  • Prävalenz 49 % der RA-Patienten
  • Häufigste Wirkstoffklasse JAKi (41 %), gefolgt von TNF-Hemmern (30 %)
  • Grund meist Unverträglichkeiten gegenüber Kombinationsmedikationen (62 %)

 

DGP – Eine brasilianische Querschnittsstudie ermittelte, weshalb und womit eine rheumatoide Arthritis (RA) häufig in Monotherapie behandelt wurde. Über 505 RA-Patienten zeigte sich seit 2013 eine zunehmend häufigere monotherapeutische Behandlung, bei insgesamt etwa der Hälfte der Patienten. Meist kam es zu dieser Therapiewahl, die besonders oft mit JAKi erfolgte, aufgrund von Unverträglichkeit in der Kombinationstherapie.


Typischerweise wird eine rheumatoide Arthritis (RA) mit einer Kombination von Wirkstoffen behandelt. Können jedoch keine konventionellen, synthetischen krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Medikamente eingesetzt werden, können JAK-Inhibitoren (Januskinase-Hemmer, kurz JAKi) als hochwirksame Monotherapie angewendet werden. Aus welchem Grund kommt es zu einer Monotherapie, und welche Wirkstoffe werden dazu häufig genutzt? Dies ermittelte eine aktuelle Untersuchung in Brasilien.

Was führt zu einer RA-Monotherapie, und womit wird monotherapeutisch behandelt?

Die Autoren untersuchten die Prävalenz (Gesamt und je nach Wirkstoffklasse), Gründe für die jeweilige Therapiewahl und die Veränderung der Prävalenz einer Monotherapie mit zielgerichteten antirheumatischen Medikamenten (Biologika oder non-Biologika wie JAKi) seit 2013. Die multizentrische Querschnittsstudie schloss Patienten mit RA-Diagnose ein, die eine Behandlung mit zielgerichteter Medikation begannen. Die Studie analysierte soziodemographische, klinische und therapeutische Daten.

Querschnittsstudie in Brasilien über 505 Patienten mit rheumatoider Arthritis

Insgesamt 505 RA-Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Seit 2013 lag die Prävalenz einer Monotherapie bei 49 %, mit über die Jahre zunehmender Häufigkeit. JAKi wurden am häufigsten für die Monotherapie eingesetzt (41 %), TNF-Hemmer kamen in 30 % der Monotherapien zum Einsatz. Bei den meisten Patienten (62 %) wurden Unverträglichkeiten oder adverse Ereignisse in Bezug zu dem ursprünglichen Kombinations-Partnermedikament angegeben. Eine medizinische Entscheidung oder ungenügende Adhärenz waren bei 37,7 % der Fälle Grund für eine Monotherapie. Zudem wurde die Monotherapie jedoch auch häufiger bei Patienten mit höherem sozioökonomischem Status und einem besseren funktionellen Status zum Diagnosezeitpunkt eingesetzt. Unabhängige Faktoren, die sich mit einer Monotherapie bei RA assoziiert zeigten, waren die Nutzung von Zweitlinien-Medikamenten und ein geringerer Grad an Polypharmazie.

Unverträglichkeiten häufigster Grund für Monotherapie

Demnach wurde seit 2013 die Hälfte der betrachteten RA-Patienten in Monotherapie behandelt, mit zunehmender Häufigkeit und meist aufgrund von Unverträglichkeiten gegenüber einer Kombinationstherapie. Besonders oft wurde ein Januskinase-Hemmer (JAKi) zur Monotherapie eingesetzt.

 

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