Depression

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

Eine Meta-Analyse der bisherigen Forschung deutet auf eine mögliche Wirksamkeit von Allopurinol als ergänzendes Mittel zur Reduktion akut manischer Symptome bei der Bipolaren Störung (Typ 1). Die Wirkung könnte aber abhängig von der jeweils eingesetzten Phasenprophylaxe sein. Weitere Studien mit größeren Patientengruppen sollen nun genauer die beste Anwendungschance und Dosierung ermitteln.

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Eine rückblickende Analyse von Patientendaten zeigte, dass bei der Bipolaren Störung mit gemischten oder zyklothymen depressiven und manischen Phasen ein Switch zur Manie nach antidepressiver Behandlung eher aufzutreten schien. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lithium oder Neuroleptika der zweiten Generation war die Switch-Gefahr dagegen geringer.

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Die vorliegende Studie untersuchte verstärktes Grübeln bei Patienten mit unipolarer oder bipolarer Depression und seinen Bezug zu kognitiver Funktion, Emotionsregulation und psychologischer Widerstandskraft im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Die Neigung zum Grübeln und eventuell manche kognitive Funktionen könnten demnach eventuell bipolare und unipolare Depression unterscheidbar machen – und womöglich einen Ansatz zur Therapie bieten.

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Im Vergleich der Studienlage seit 1960 fanden Experten 10 klinische Studien mit insgesamt 1.349 Teilnehmern zum Vergleich von Probiotika mit einer Placebokontrolle bei der Behandlung depressiver Symptome. Insgesamt wirkten die Probiotika kaum, außer bei gezielter Analyse von mild bis mäßig depressiven Menschen im Vergleich zu Gesunden. Weitere Studien mit einigen ausgewählten Probiotika und speziellen Patientengruppen wie Menschen mit klinisch diagnostizierten Depressionen sind also wünschenswert.

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Bei Depressionen treten häufig auch Begleiterkrankungen auf, die beispielsweise den Stoffwechsel betreffen. Forscher ermittelten, ob Anzeichen für beginnende Diabetes- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen je nach Geschlecht unterschiedlich häufig auftraten. Weitere Studien müssen nun klären, ob Früherkennungsmaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen bei Patienten mit Depressionen entsprechend an das Geschlecht angepasst werden sollten.

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Mundbakterien können über Schädigungen im Zahnfleisch in die Blutbahn, bei einer geschwächten Blut-Hirn-Schranke auch in das Gehirn eintreten und zu Erkrankungen führen, aber auch indirekt das zentrale Nervensystem beeinflussen. Eine Analyse von Gendaten und Patientendaten zeigte nun einen kausalen Zusammenhang zwischen Mundbakterien und Depression oder Ängsten.

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Zusammenfassend fand die Übersichtsstudie eine Überlegenheit der Behandlung mit Lithium gegenüber anderen Ansätzen. Grundlegend, trotz der nicht ganz simplen Anwendung und möglichen Nebenwirkungen, kann demnach der Stimmungsstabilisator Lithium für alle Patienten der Bipolaren Störung als vielversprechende Behandlung gelten. Damit stützt diese Untersuchung die derzeit aktuelle Behandlungsleitlinie, die Lithium als eines der ersten Medikamente der Wahl zur Stimmungsstabilisation empfiehlt.

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Eine neue Doppelblindstudie verglich Nahrungsergänzungen wie Probiotika und Präbiotika bei Depressionen. Im Vergleich zum Placebo wurden Effekte der 8-wöchigen Behandlung mit Probiotika mit zwei speziellen Bakterienarten gefunden: Linderung depressiver Symptome und Veränderungen von Blutwerten, die auf eine Verbesserung der Depressionserkrankung schließen lassen. Präbiotika, also spezielles Bakterienfutter, half dagegen nicht messbar.

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Lithium ist eine wirksame Phasenprophylaxe bei Bipolarer Störung und wird auch zur Behandlung bei starken unipolaren Depressionen eingesetzt. Wie unterscheiden sich Patienten, die durch eine längere Lithiumtherapie Nierenprobleme bekommen, von solchen, die dieses Medikament besser vertragen? Neue Ergebnisse deuten auf Begleiterkrankungen, besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen, als wichtig bei der Entwicklung von Nierenproblemen mit Lithium. Bei solchen Vorerkrankungen empfiehlt sich die Überwachung der Nieren unter Lithium also besonders.

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Behandlungsresistente Depression wird bei Therapieversagen mit mindestens zwei verschiedenen Antidepressiva diagnostiziert. Nebenwirkungen stellen einen wesentlichen Faktor bei vorzeitigen Behandlungsabbrüchen dar und könnten zu einer scheinbaren Behandlungsresistenz führen. Eine französischen Studie ermittelte Parameter, die mit Nebenwirkungen bei Antidepressiva-Therapie bei behandlungsresistenter Depression assoziiert waren. Die Autoren plädieren für eine stärker individualisierte Therapie mit Fokus auf Nebenwirkungen, um die Behandlungstreue und somit die Chance auf Therapieerfolg zu fördern.

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Wie wirksam und nachhaltig die Elektrokonvulsive Therapie (EKT) gegen Suizidgefahr ist, untersuchten Forscher in Kanada anhand einer Kohorte von fast 70 000 Patienten mit Depression, die stationär psychiatrisch behandelt wurden. Die EKT war demnach über ein Jahr nach der Behandlung mit einem signifikant reduzierten Risiko für Tod durch Suizid assoziiert. Damit stellt die EKT nicht nur eine der wirksamsten antidepressiven Methoden, sondern offenbar auch eine besonders effektive Behandlung bei Suizidgefahr dar.

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Eine Studie untersuchte, ob eine Ernährung mit einer speziellen Zusammensetzung mehrfach ungesättigter Fettsäuren einen Beitrag zur Stimmungsstabilisierung bei der Bipolaren Störung liefern kann.Im Vergleich zu einer parallel untersuchten Kontrollgruppe mit Standardernährung reduzierte sich die Variabilität in Stimmung und Reizbarkeit in der Testgruppe, die über 12 Wochen eine höhere Konzentration an 3-fach ungesättigten Fettsäuren und reduzierte Mengen 6-fach ungesättigter Fettsäuren einnahmen als üblich. Das ergänzende Therapiekonzept soll nun weiter untersucht werden.

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