Depression

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

Wenn ein Mensch an der Bipolaren Störung leidet, steht er selten allein da – mit betroffen sind auch häufig Angehörige, Partner, und auch Kinder. Gerade Kinder sind dabei besonders zu berücksichtigen: sie erleben nicht nur manchmal dramatische Situationen einer schweren Erkrankung, Phasen mit Stress, Unsicherheit und Ängsten. Sie tragen auch ein Risiko für affektive Störungen wie die Bipolare Störung oder eine Depression in sich. Wie kann man den Kindern bipolarer Eltern helfen und ihr Risiko für solche Erkrankungen senken? Ein Experte beschreibt Strategien zur Bipolar-Prävention.

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Viele depressive Patienten erreichen keine ausreichende Verbesserung ihrer Symptome mit typischen Antidepressiva wie etwa SSRI. Ob ergänzende Akupunktur wirksam helfen kann, war bisher nicht ausreichend belegt. Chinesische Forscher zeigten nun in einer randomisierten kontrollierten Studie bessere SSRI-Wirkung und häufigere Remission (Symptomfreiheit) mit begleitender Akupunktur.

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In einer 12-wöchigen Pilotstudie wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von N-Acetylcystein bei Kindern und Jugendlichen mit der Bipolaren Störung untersucht. Die Abbruchquote der Studie war hoch. Jedoch zeigte die Behandlung bei bis zu der Hälfte der behandelten Teilnehmern antimanische oder/und antidepressive Effekte. Die vielversprechenden Ergebnisse sollen nun in einer größeren, kontrollierten klinischen Studie geprüft werden.

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Zwei GABAerge Wirkstoffe, Brexanolon und Zuranolone (SAGE-217), gelten als neue Chancen zur Behandlung von postpartaler und unipolarer Depression. Forscher fassten nun mehrere Studien zu Brexanolon und Zuranolone zusammen. Die Substanzen stellen demnach eine neue, vielversprechende Alternative dar, die schnell, nämlich innerhalb weniger Tage, antidepressiv greifen und anhaltend wirken können.

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Substanzen, die auf den Melatoninrezeptor wirken (Melatoninrezeptor-Agonisten) und so den Tag-Nacht-Rhythmus beeinflussen können, sind mögliche Medikamente bei Depression und der Bipolaren Störung. Im systematischen Studienvergleich analysierten Experten die Wirksamkeit und Sicherheit solcher Wirkstoffe. Ramelteon könnte demnach depressive Rückfälle bei Patienten mit der Bipolaren Störung verhindern. Allerdings liegen bisher nur wenige Studien vor – weitere Untersuchungen sind also notwendig.

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Kanadische Forscher ermittelten, ob die transkranielle Magnetstimulation mit schnellen Wiederholungen (rTMS) bei therapieresistenten Depressionen helfen kann. Die Übersichtsanalyse fand verlässlich antidepressive Effekte der rTMS bei durchschnittlich jedem vierten Patienten. Somit kann rTMS bei behandlungsresistenter Depression eine vielversprechende Option sein.

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Ist die Behandlung mit Agomelatin ein Risiko für die Leber? Ein Vergleich europäischer Behandlungsdaten mit dem Antidepressivum Citalopram verneinen dies. Experten vermuten, dass dies auch dem europäischen Risikomanagementplan zuzuschreiben ist: Ärzte könnten aufgrund des bekannten Risikos für Leberschäden das Medikament Agomelatin nur gezielt ausgewählten Patienten ohne Risikofaktoren verschreiben und stärker auf die gesunde Leberfunktionen achten.

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Ein Vergleich von nationalen Patientendaten in Taiwan zeigte ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck bei Männern mit Depression. Bei Frauen lag dagegen kein höheres Risiko für erhöhten Blutdruck vor, wenn sie auch unter Depression litten. Da hoher Blutdruck ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von Folgeerkrankungen von Herz und Kreislauf ist, sollte also speziell bei Männern mit Depression stärker auf den Blutdruck geachtet und entsprechend Vorsorge betrieben werden.

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Forscher untersuchten Herz-Kreislauf-Risiken bei Heranwachsenden mit Depression und ermittelten, auf welche Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen in dieser Gruppe geachtet werden sollte. In einer Gruppe von 77 Kindern und Jugendlichen wies jeder 2. mindestens zwei Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Lediglich jeder 4. war dagegen übergewichtig. Die Wissenschaftler plädieren für regelmäßige Herz-Kreislauf-Screenings auch bei jungen, normalgewichtigen Depressionspatienten.

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