Prostatakrebs

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

In einer Metaanalyse wurde der Einsatz einer Kombinationstherapie als Intensivierung der systemischen Therapie bei Hochrisiko-Prostatakrebs untersucht. Nach einer lokalen Therapie mit Operation und Strahlentherapie war die Kombinationstherapie mit Docetaxel und ADT mit einer Verbesserung des krebsspezifischen- und metastasenfreien Überlebens sowie des „failure-free-survivals“ (FSS) assoziiert. Wurde nur eine Strahlentherapie durchgeführt, profitierten Patienten stärker von einer Intensivierung mit Androgenrezeptor-Antagonisten zusätzlich zu ADT.

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Das multinationale Komitee zur supportiven Therapie bei Krebserkrankungen MASCC spricht sich auf Basis eines systematischen Reviews über 34 Studien gegen den Einsatz von Cannabinoiden als adjuvantes Analgesikum bei Krebsschmerzen aus. Demnach liegen kaum Evidenz zur Wirksamkeit und inkonsistente Hinweise zu Risiken vor. Besondere Vorsicht, so die Autoren, ist bei Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren angebracht.

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Die Familie der Kreuzblütengewächse umfasst eine große Menge unterschiedlicher Gemüsearten wie z. B. Brokkoli, Rucola und sämtliche Kohlsorten wie Blumenkohl, Weißkohl und Rotkohl. In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Gemüse aus dieser botanischen Familie und dem Prostatakrebsrisiko untersucht. Die Analyse von 16 Studien zeigte eine Reduktion des Prostatakrebsrisikos mit einem erhöhten Verzehr von Kreuzblütler-Gemüse.

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In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Effektivität von aktiver Überwachung, Strahlentherapie und Prostatektomie 15 Jahre nach der Behandlung verglichen. Die Studie zeigte eine geringe prostatakrebsspezifische Mortalität in allen Behandlungsgruppen. Die aktive Überwachung war zwar im Vergleich zu einer radikalen Behandlung mit einem höheren Risiko für die Progression der Krankheit assoziiert, jedoch nicht mit einem höheren prostatakrebsbedingten Mortalitätsrisiko. Die Autoren empfehlen eine individuelle Abwägung des Nutzens und Schadens einer radikalen Behandlung.

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In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Testosteron-Suppression mit Enzalutamid oder standardmäßigem nicht-steroidalem Antiandrogen bei metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs untersucht. Die Studie zeigte, dass eine ADT mit Enzalutamid im Vergleich zu Testosteron-Suppression mit nicht-steroidalem Antiandrogen mit einem signifikant längerem Gesamtüberleben assoziiert war. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 – 4 waren febrile Neutropenie, Fatigue und Bluthochdruck.

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In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA- oder ATM-Mutation und mit Progression nach der Behandlung mit Androgenrezeptor-Antagonisten untersucht. Patienten erhielten Rucaparib im Vergleich zu (nach Wahl des behandelnden Arztes) Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten. Eine Untergruppenanalyse zeigte mit Rucaparib signifikant längeres progressionsfreies Überleben bei Patienten mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation, nicht aber bei ATM-Mutation. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Fatigue und Übelkeit.

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Eine Hämaturie, das Vorkommen von Blut im Urin, kann zahlreiche Ursachen haben. In einer Metaanalyse wurde untersucht, wie häufig Prostatakrebs bei Männern vorliegt, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden. Die Analyse zeigte, dass bei etwa 3 % der untersuchten Männer Prostatakrebs vorlag. Dabei war Prostatakrebs bei einer Mikrohämaturie häufiger als bei einer Makrohämaturie. Die Autoren empfehlen daher beim Vorliegen einer Hämaturie standardmäßig eine digitale Rektaluntersuchung und PSA-Messung durchzuführen.

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In einer Metaanalyse wurde der Einsatz von Cabazitaxel nach Docetaxel bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Die Analyse zeigt ein längeres Gesamtüberleben, mit Cabazitaxel nach Docetaxel im Vergleich zu anderen Wirkstoffen. Zudem wurden mehrere klinische Faktoren und Biomarker identifiziert, die bei Patienten, die mit Cabazitaxel behandelt wurden, mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert sind. Darunter fallen ein schlechter Performance-Status, viszerale Metastasen, symptomatische Krankheit, hohe PSA-Werte und ein hoher alkalische-Phosphatase-Wert.

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Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs erhalten typischerweise eine Chemotherapie mit Docetaxel, sobald eine Resistenz gegenüber der Hormontherapie mit Abirateron oder Enzalutamid auftritt. In einer Phase-II-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der zusätzlichen Behandlung mit Pemprolizumab und Prednison zu Docetaxel untersucht. Die Behandlung zeigte Antitumoraktivität mit einem medianen Gesamtüberleben von 20,2 Monaten. Die unerwünschten Ereignisse stimmten mit denen der Einzelkomponenten der Behandlung überein.

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In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Anwendung einer MRT-gesteuerten Biopsie mit einer systematischen Biopsie für das Prostatakrebs-Screening untersucht. Patienten mit auffälligen PSA-Werten wurden randomisiert aufgeteilt und erhielten nach einem MRT entweder eine MRT-gesteuerte Biopsie oder eine systematische Biopsie gefolgt von MRT-gesteuerter Biopsie. Die MRT-gesteuerte Biopsie reduzierte das Risiko einer Überdiagnose um die Hälfte, zehn Fälle von klinisch relevantem Prostatakrebs mit mittlerem Risiko wurden jedoch nur durch die systematische Biopsie diagnostiziert.

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In einer Metaanalyse wurde der prognostische Wert von myeloiden Suppressorzellen bei Prostatakrebs untersucht. Die Zellen dienen normalerweise der Regulierung der Immunantwort und der Gewebeerneuerung, können bei einer Krebserkrankung aber auch Tumorzellen vor der Immunantwort des Körpers schützen. In der Metaanalyse war eine hohe Konzentration myeloider Suppressorzellen mit einem schlechteren Gesamtüberleben bei Prostatakrebspatienten assoziiert.

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In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Kombinationsbehandlung mit Niraparib plus Abirateron und Prednison (AAP) bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Für die Studie wurde Niraparib plus AAP mit Placebo plus AAP verglichen. Die Kombinationsbehandlung war bei Patienten mit einer Genveränderung der homologen Rekombinationsreparatur, z. B. einer BRCA1/2-Mutation, mit einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens assoziiert. Die Behandlung mit Niraparib plus Abirateron war gut verträglich, wobei Anämie und Bluthochdruck die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder höher waren.

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In einer Studie wurde die Wirkung unterschiedlicher Behandlungsarten bei lokalisiertem Prostatakrebs auf die Funktionalität und Lebensqualität der Patienten untersucht. Die Studie zeigte, dass bei einer aktiven Überwachung eine graduelle Abnahme der sexuellen- und Harnwegs-Funktionalität auftrat. Bei einer radikalen Behandlung (radikale Prostatektomie, externe Strahlentherapie, Androgendeprivationstherapie oder Brachytherapie) traten Nebenwirkungen direkt auf und hielten lange an. Eine signifikante Verschlechterung der mentalen oder physischen Gesundheit trat durch keine der Behandlungen auf.

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