Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat 2020 das Verbot geschäftsmäßiger Suizidhilfe für verfassungswidrig erklärt. Jetzt muss die Politik gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, die die Suizidprävention stärken und diejenigen Menschen effektiv schützen, deren Suizidwunsch nicht auf einer freien Entscheidung basiert. Eine aktuelle Umfrage unter DGPPN-Mitgliedern gibt wichtige Hinweise zur Ausgestaltung eines solchen legislativen Schutzkonzepts. Erste Ergebnisse werden auf dem [...]
Der gesetzliche Auftrag war klar: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) sollte die personelle Ausstattung der psychiatrischen Kliniken für die psychotherapeutische Versorgung verbessern, nachdem dies in der Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik (PPP-Richtlinie) bisher versäumt worden war. Mit seiner Entscheidung am 16.9. hat der G-BA den Willen des Gesetzgebers nun missachtet und den dringend notwendigen [...]
Im vergangenen Jahr hat das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gekippt und hohe Anforderungen an die Selbstbestimmtheit, Dauerhaftigkeit und Ernsthaftigkeit des Sterbewunsches gestellt. Nun hat der Deutsche Ärztetag festgestellt, dass die Suizidassistenz keine ärztliche Aufgabe ist und zugleich die zentrale Bedeutung der Suizidprävention betont. Die DGPPN begrüßt diesen Beschluss und fordert den Bundestag auf, [...]
Laut neuer Impfverordnung sollen auch Arztpraxen und Betriebsärzte Schutzimpfungen erbringen. Zudem sollen Krankenkassen ihre Versicherten über einen prioritären Anspruch informieren. Beide Maßnahmen sind aus Sicht der DGPPN ungenügend, da Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung nicht immer in der Lage sind, sich aktiv um eine Impfung zu bemühen. Krankenhäuser hingegen bieten verlässliche Impfmöglichkeiten und sollten [...]
Erste Studien deuten an: Die Pandemie hat zu einer Zunahme depressiver Symptome geführt. Auch die AOK Rheinland/Hamburg und die Techniker Krankenkasse verzeichnen im ersten Halbjahr 2020 einen Höchststand an Krankschreibungen aufgrund depressiver Erkrankungen. Anlässlich des 17. Europäischen Depressionstages am 4. Oktober 2020 appelliert die DGPPN an Politik und Entscheidungsträger, die Versorgung psychisch erkrankter Menschen auch [...]
Kontaktsperren und Quarantänemaßnahmen bedeuten soziale Isolation und haben unmittelbar negative psychosoziale Folgen. Ein verantwortungsvolles Corona-Krisenmanagement muss deshalb neben Maßnahmen des Infektionsschutzes auch psychosoziale Strategien zum Schutz der psychischen Gesundheit umfassen. Menschen sind soziale Wesen und auf die Gemeinschaft mit anderen angewiesen. Der persönliche Kontakt, Mimik, Gestik und Berührung sind oft entscheidend für Wohlbefinden und Gesundheit. [...]
Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in Deutschland überdurchschnittlich häufig krankgeschrieben. Der heute zum Thema „Psychische Gesundheit und Arbeit“ von der BKK vorgelegte Gesundheitsreport 2019 macht deutlich: Mehr als 15 % der AU-Tage werden bei BKK-Versicherten durch eine psychische Erkrankung verursacht. Damit bilden sie unter den hier Versicherten die drittgrößte Ursache für Fehlzeiten. Für die DGPPN [...]
Ungeachtet aller sonstigen Kritikpunkte begrüßt die DGPPN das Gesetz zur Reform des medizinischen Dienstes für folgende Neuregelung: Änderungen der Bundespflegesatzverordnung (BPflV) stellen klar, dass eine erforderliche, über die Mindestvorgaben der neuen G-BA-Personalrichtlinie hinausgehende Personalausstattung in der stationären psychiatrischen Versorgung auch finanziert und nachgewiesen werden muss. Damit erkennt der Gesetzgeber an, dass die nach neuer Personalrichtlinie [...]