Ganz ohne Medikamente geht es bei Demenzpsychosen häufig nicht. US-amerikanische Pharmakologen von der Northeastern University in Boston untersuchten nun, welche Alternativen zu Antipsychotika Ärzten in der Langzeitpflege typischerweise in den Sinn kamen – und für welche dieser Medikamente wissenschaftliche Unterstützung vorlag.
Pimavanserin ist ein spezieller Wirkstoff, der in den USA zur Behandlung von Halluzinationen und ähnlichen Symptomen der Psychosen im Rahmen der Parkinsonerkrankung zugelassen ist. Ziel der klinischen Phase 2-Studie unter Leitung des Demenzexperten Prof. Ballard von der medizinischen Universität von Exeter in Großbritannien war es nun, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Pimavanserin als Antipsychotikum bei an Alzheimer erkrankten Patienten mit einer Psychose zu überprüfen.
Verschiedene Studien konnten zeigen, dass die Wirkstoffe Aducanumab und Solanezumab durch die schützende Blut-Hirn-Schranke treten können und in das Gehirn gelangen, um dort die sogenannten Plaques zu binden und zu ihrem Abbau zu führen. Wissenschaftler der Guangdong Medical University im chinesischen Zhanjiang verglichen nun in einer neuen Übersichtsstudie Wirksamkeit und Sicherheit dieser Mittel.
Was können Biologika bei einer bereits aktiven Alzheimererkrankung erreichen? Verbessern sie das Leben der Patienten? Forscher aus Psychiatrie und Neurologie von der Indiana University School of Medicine in den USA rund um Dr. Kahle-Wrobleski ermittelten daher die Lebensqualität von Patienten mit der Alzheimererkrankung im Laufe einer Behandlung mit dem Biologikum Solanezumab.
Gantenerumab, ein Biologikum, kennzeichnet die alzheimertypischen Betaamyloid-Plaques als Viren. Anschließend werden sie vom Körper eben genau wie eingedrungene Viren bekämpft, durch Fresszellen aufgenommen und aufgelöst. In einer klinischen Studie der Phase III untersuchten Dr. Ostrowitzki und Kollegen verschiedener industrieller und klinischer Einrichtungen, wie sicher Gantenerumab in der Langzeitanwendung ist.
Tramiprosat ist eine als Nahrungsergänzung aufzunehmende Substanz, die schädliche Alzheimer-Plaques verhindern kann. Das Mittel zeigte in klinischen Studien der Phase 3 kaum Wirkung bei milder bis mäßiger Alzheimererkrankung. Dr. Abushakra und Kollegen führten eine Neuanalyse dieser Daten mit Fokus auf besonders früh und stark betroffene Patienten durch.
Eine australische Studie, die unter anderem an der Universität von New South Wales in Sydney unter Leitung von Prof. Loo durchgeführt wurde, überprüfte nun die Wirksamkeit und Sicherheit einer Behandlung mit Ketamin bei therapieresistenten Altersdepressionen.
Die häufig zunehmende Teilnahmslosigkeit bei Betroffenen der Alzheimererkrankung wirkt sich negativ auf die geistige Flexibilität der Patienten aus und erschwert auch ihre Pflege. Unter der Leitung des Alzheimer-Experten und Direktor des Stead Family-Gedächtniszentrums am Banner Alzheimer’s Institut in Arizona in den USA, Prof. Burke, wurde nun in einer neuen Studie die Wirkung von Methylphenidat auf die Apathie bei Patienten der Alzheimerdemenz untersucht.
Protonenpumpenhemmer, der umgangssprachliche ‚Magenschutz‘, standen lange im Verdacht, das Demenzrisiko zu erhöhen. Finnische Wissenschaftler um Dr. Taipale ermittelten nun in einer landesweiten Studie den vorherigen Gebrauch von Protonenpumpenhemmern bei neu diagnostizierten Alzheimerpatienten.
Rifampicin, ein Antibiotikum das beispielsweise bei Tuberkuloseerkrankungen eingesetzt wird, wirkte in Mausstudien der alzheimertypischen Plaquesbildung entgegen. Um herauszufinden, ob Rifampicin auch präventiv gegen die Alzheimerdemenz beim Menschen genutzt werden könnte, analysierten Wissenschaftler des Fukujuji Hospitals im japanischen Kiyose rund um den Demenzexperten Dr. Iizuka rückblickend die Daten älterer Menschen, die bei einer bakteriellen Infektion mit Rifampicin behandelt worden waren.
Spezielle Medikamente docken an den Benzodiazepinrezeptor an und können so beispielsweise auf Schlaf und Ängste im Körper einwirken. Die Mittel standen allerdings immer wieder im Verdacht, das Risiko für eine Lungenentzündung zu erhöhen. Die bevölkerungsweite Studie von Dr. Chen und Kollegen vom Klinikum der National Taiwan University untersuchte dies nun.
Der vaskulären und Alzheimer-Demenz gemeinsam ist ein Mangel an Acetylcholin, einem der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Zur Behandlung werden daher Acetylcholinesterase-Hemmer eingesetzt, die den Abbau des Botenstoffes verhindern. Ein solcher Wirkstoff, der möglicherweise bei der Mischform der beiden Demenzerkrankungen helfen könnte, stellt Rivastigmin dar.
Proteine, die möglicherweise krankmachende Substanzen oder Partikel erkennen und dem Abwehrsystem ihre Anwesenheit mitteilen können, nennt man auch Antikörper oder Immunglobuline. Die Studie von amerikanischen Forschern um Prof. Aisen, Gründungsdirektor des Alzheimertherapie-Forschungszentrum in San Diego, Kalifornien, untersuchte nun, ob Immunglobuline als mögliche Behandlung für milde bis moderate Alzheimerdemenz eingesetzt werden könnten.