Prostatakrebs, der sich bereits im Körper ausgebreitet hat, ist nicht mehr heilbar. Dennoch gibt es Therapiemöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern und das Leben zu verlängern. Eine Möglichkeit stellt unter anderem die Chemotherapie dar. Hier werden Wirkstoffe eingesetzt, die die Zellvermehrung unterdrücken. Eine andere Möglichkeit ist, die Ablagerungen des Tumors (Metastasen) zu bestrahlen.
In dem Artikel „Capecitabin oder S-1: welche Chemotherapie ist besser bei Stadium III Darmkrebs?“ sind wir bereits auf die Bedeutung von Fluoropyrimidinen als effektive Wirkstoffe bei fortgeschrittenem Darmkrebs eingegangen. Das orale, also in Tablettenform erhältliche Fluoropyrimidin S-1 ist in Japan bereits zur Behandlung von Darmkrebs zugelassen.
Alzheimerpatienten führen zum Teil verlangsamt Augenbewegungen durch, treffen Ziele weniger genau mit dem Blick, und korrigieren diese Fehler anschließend seltener als Gesunde. Dr. Pavisic vom Demenzforschungszentrum des University College in London untersuchte daher mit ihren Kollegen, ob auch bei jung erkrankten Demenzpatienten Augenbewegungsmessungen mit den üblichen Tests zur Denkleistung bei Demenz übereinstimmten.
Erschöpfung, die bei Gesunden oft mit einer Tasse Kaffee und einer kleinen Erholungspause gelöst werden kann, ist bei Multipler Sklerose eine ungleich schwerwiegendere Problematik. Welche Behandlungsoptionen dafür wissenschaftlich gestützt sind, war bisher allerdings unklar. Die aktuelle Forschung zu dieser Frage wurde daher von Dr. Yang und wissenschaftlichen und klinischen Kollegen von der Chongqing Medizinischen Universität in China (2017) in einer Übersichtsstudie zusammengestellt und analysiert.
Rheumatoide Arthritis ist geprägt durch chronische Entzündungsaktivität – vor allem in den Gelenken. Dabei spielen unter anderem die beiden entzündungsfördernden Botenstoffe TNF-α und Interleukin-17 eine Rolle. Der neue Wirkstoff ABT-122 soll – im Gegensatz zu bisherigen Wirkstoffen – nicht nur einen, sondern beide Botenstoffe gleichzeitig hemmen und so noch effizienter gegen Entzündungsreaktionen wirken. Eine Phase I Studie hat jetzt die Sicherheit des neuen Wirkstoffs untersucht.
Schwere Erschöpfungszustände betreffen einen Großteil der Multiple Sklerose-Patienten. Auch die Kontrolle von Blase, Reflexen oder Herzschlag funktioniert nicht wie im gesunden Menschen. Wissenschaftler aus drei deutschen und einer niederländischen Universität unter Katrin Hanken, Wissenschaftlicher Mitarbeiterin der Abteilung für Neurologie im Klinikum Bremen-Ost, untersuchten nun ob beide Symptomgruppen mit dem Vagusnerv zusammenhängen könnte.
Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) haben ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen. Es ist bereits bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Cholesterinspiegel und dem Risiko, einen plötzlichen Herztod, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, besteht. Hierbei wird jedoch zwischen dem LDL (low density lipoprotein) -Cholesterin und dem HDL (high density lipoprotein)-Cholesterin unterschieden. LDL und HDL sind Transportproteine, die den Transport von Cholesterin im Blut erst möglich machen. Sie haben dabei einen entgegengesetzten Effekt.
Wenn künstlich hergestellte, extrem kleine Substanzen, die sogar Zellwände durchdringen können, Nanopartikel genannt, auf Proteine im Blut treffen, können sie diese an sich binden und daraus einen umhüllenden Kranz, eine Corona, bilden. Die Wissenschaftler um Dr. Mahmoudi, Direktor des NanoBio-Interaktionen-Labors im Nanotechnologie Forschungszentrum im iranischen Tehran, untersuchten in einer internationalen Kooperation, ob eine Nano-Corona krankheitstypische Proteine zur Erkennung von Alzheimer und Multipler Sklerose binden könnte.
Bei einigen Patienten mit Darmkrebs liegen bestimmte Veränderungen des Erbguts (Mutationen) vor, welche die Merkmale (Gene) der sogenannten Mismatch Reparatur (MMR) betreffen. MMR-Gene kodieren für Eiweißstoffe (Enzyme), die Fehler bei der Vervielfältigung der Erbsubstanz (DNS) erkennen und ausbessern.
Bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems, die schwer behandelbar (refraktär) oder rückfällig (rezidiviert) sind, gibt es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten und kurze Überlebensraten. Sogar die personalisierte Medizin, welche die genetischen Faktoren der Krebserkrankungen berücksichtigt, stößt hier an ihre Grenzen.
Mit dem Artikel „Selinexor: erster Wirkstoff seiner Klasse gegen Lymphdrüsenkrebs“ haben wir bereits über Selinexor als neuartiges Prüfmedikament zur Behandlung des Multiplen Myeloms berichtet. Selinexor blockiert den Eiweißstoff XPO1, der häufig in Krebszellen vorkommt.
Der Mutationsstatus kann bei Lungenkrebs ausschlaggebend für die Wahl der Therapie sein. Bei Lungenkrebs können Veränderungen in der Struktur des EGF-Rezeptors vorliegen (Mutationen). Der Rezeptor befindet sich an der Oberfläche von Zellen und empfängt Wachstumssignale.
Aggressive Multiple Sklerose reagiert nicht immer auf klassische Behandlungen. Ob personalisierte Stammzelltransplantation in diesen Fällen besser helfen kann, haben Muraro et al. (2017) nun in einer Multicenter-Studie untersucht.